VHS bringt Veganes auf den Teller

Stefanie Trilling vermittelte Wissen rund um die vegane Ernährungsweise.

Erkrath. „Mein Traum ist, dass die deutsche Fußball-Nationalmannschaft zur WM nach Russland reist und berichtet, dass man sich zur Leistungssteigerung vegan ernähren werde“, sagte Stefanie Trilling, Ernährungsberaterin, beim Seminar „Vegan in jeder Lebenslage“ der Volkshochschule Erkrath. In der Regenbogen-Grundschule in Unterfeldhaus fand das Informations- und Aufklärungsgespräch statt. Der VHS-Einladung waren nur drei Frauen gefolgt. Lebhaft verlief das Seminar trotzdem, vor allem weil die vegetarisch und vegan orientierten Damen Manuela Schubert, Kerstin Raguschke und ihre Tochter Katharina Löchel alle auf einer Wellenlänge „schwammen“.

Rezepte und Ernährungsvorschläge wurden ausgetauscht. Seminarleiterin Stefanie Trilling hatte leichtes Spiel an diesem Abend. „Ernährung, Bewegung, Entspannung, Entgiftung“ seien die wichtigen Eckpfeiler eines gesunden Lebens. Da nutze es wenig, wenn man in den Supermarktregalen zum Beispiel nach vegetarischer Leberwurst oder den zunehmend beliebten Fertigprodukten aus den USA greife, denn die seien durchaus mit einer hohen Dosierung chemischer Zutaten durchsetzt. Die Lebensmittel sollen „biologisch, vollwertig und frisch“ sein, forderte die Fachfrau, die regelmäßig bei der VHS in Hochdahl und in Erkrath Kochabende veranstaltet. Zufrieden waren alle vier Damen, dass die Vegetarier- und Veganerbewegung hierzulande inzwischen akzeptiert wird. Allerdings sei es noch ein zusätzlicher Schritt vom Vegetarier zu Veganer, der überhaupt keine Tierprodukte isst oder trägt, meint Stefanie Trilling. Voraussetzung für eine gesunde Ernährung ohne tierische Produkte sei das Wissen um die Vorteile der pflanzlichen Nährstoffe. Dazu gehört auch die Kenntnis, dass zum Beispiel Linsen oder Kirchererbsen erheblich mehr Eiweiß liefern als Milch. „Kaum ein natürliches Nahrungsmittel enthält weniger Eiweiß als die Muttermilch, die ihr Kind im stärksten Wachstumsalter optimal versorgt“, sagt Trilling. Die Vorteile der Kuhmilch seien Legende und längst widerlegt. Um ein Kilogramm Rindfleisch herzustellen, müssten 15400 Liter Wasser verbraucht werden, sagte die Ernährungsberaterin. Der zur Zeit oft zitierte hohe Wasserbedarf für die Aufzucht von Avocados sei dagegen niedrig.

Als wichtige Zusatzernährung für Vegetarier und Veganer empfiehlt Trilling die Einnahme von Tabletten, um den Vitamin-B-12-Haushalt auszugleichen. Dieses Vitamin wird nur von Bakterien gebildet und findet sich vor allem in tierischen Produkten wie Fleisch, Innereien, Milch und Eiern. Trilling hält B-12-Lutschtabletten für ideal, weil die Wirkung bereits in den Mundschleimhäuten einsetzt. Der Mangel an B 12 sei der einzige Nachteil einer veganen Ernährung. Im Vergleich zu den Gefahren durch den Verzehr von Fleisch, Fisch und Milch sei aber dieser Schwachpunkt gering.

Überhaupt sollte jeder Mensch ab 50 Jahre auf eine zusätzliche B-12-Zufuhr achten, meint Stefanie Trilling. „Vegetarier ernähren sich gesünder“, meint die Seminarteilnehmerin Kerstin Raguschke. Sie achten mehr auf die Qualität der Produkte und wählen sorgfältiger aus. Und Vegetarier sollten über ihre Lebensweise mit anderen Menschen sprechen, um ihre Gründe verständlich zu machen. Foto: Springland