Auf Haaner Schüler wartet die Bühne
Die Musikstudenten „Young Americans“ erarbeiten mit rund 200 Haaner Schülern ein großes Bühnenprogramm.
Haan. Die vier weiterführenden Schulen der Stadt Haan sind guten Mutes, dass am 22. Juni rund 200 Haaner Schüler in ein ganz besonderes Projekt starten. Denn noch sind nicht alle Plätze für den fünften Besuch der „Young Americans“ ausgebucht, die binnen dreier Tage eine abendfüllende Bühnenshow mit den Fünft- bis Zehntklässlern einstudieren werden. Die große Abschlusspräsentation findet am 24. Juni, abends im Theater- und Konzerthaus Solingen statt — Haan hat halt keinen Saal, der rund 800 Gästen und 200 Mitwirkenden Platz bieten würde.
„Es ist die unglaubliche Dynamik, mit der die Young Americans bei den Kindern und Jugendlichen die Motivation zum Mitmachen schaffen“, ist Claudia Bach begeistert von der Arbeit der Musikstudenten aus Kalifornien. Während die Lehrerin am Haaner Gymnasium bei Mädchen kaum Mühe braucht, sie für das Projekt zu interessieren, helfe bei den Jungen der eindringliche Hinweis, „es ist das Coolste, was ihr machen könnt“.
Auch Knut Hahn, Lehrer der Emil-Barth-Realschule, hat schon mehrere Young-Americans-Projekte begleitet. „Es ist erstaunlich, was da teilweise aus den Schülern an Talenten gekitzelt wird. Die denken tatsächlich, sie sind Fred Astaire, wenn sie tanzen.“
Und bei der Abendshow sind immer wieder auch Eltern zu sehen, die von der völlig unerwarteten Leistung ihres Sprösslings zu Tränen gerührt sind. Die Lehrer bestätigen, dass die Auftritte auf der Bühne bei vielen Schülern das Selbstvertrauen stärken. Erstmals ist die im vorigen Sommer gegründete Städtische Gesamtschule mit dabei. Ina Marleen Günther koordiniert dort das Projekt.
Der Lions Club Haan finanziert das Young-American-Engagement mit rund 10 000 Euro. „Das Geld wird in die Zukunft von Haan investiert“, merkte Lions-Schatzmeister Matthias Rüffer an. Teilnehmer zahlen 49 Euro — inklusive Verpflegung an den drei Tagen und T-Shirt. Wer einen der Young Americans aufnimmt, ist mit 39 Euro dabei. Tobias Kaimer vom Lions Club betonte, dass der Teilnehmerbetrag auch über das Teilhabe-Paket finanziert werden könne. Das einheitliche T-Shirt hebt die Grenzen zwischen den Schulformen auf.
Die Young Americans — eine Non-Profit-Organisation — sind seit den frühen 1960er Jahren als Entertainment-Gruppe in den gesamten US A ein Begriff. Das Programm ist eine lebendige Revue, eine Mischung aus Gesang und Tanz, Stepdance, Ballett und Gospelmusik bis hin zu Jazz, Rock, Funk und Soulnummern und deckt die gesamte Bandbreite vom Musical bis hin zum Hip-Hop und Moderndance ab.
Bei den Gastspielen gibt es jedes Mal nur ein Problem — am Ende könnten Karten auch für eine zweite Vorstellung verkauft werden. Doch dafür reicht im dicht getakteten Kalender der Young Americans die Zeit nicht, stellt Tobias Kaimer klar. Die amerikanischen Studenten werden von einem Engagement in Polen nach Haan reisen und von dort weiter in die Niederlande. Internationale Workshops gibt es seit dem Jahr 2000. In Haan waren die Young Americans bereits in den Jahren 2004, 2007, 2010 und 2014 zu Gast.