Bei ihr kommt’s auf die Füße an

Die in Haan arbeitende Dr. Mona Abbara-Czardybon gehört laut Focus-Ärzteliste zu den besten Chirurgen im Land.

Bei ihr kommt’s auf die Füße an
Foto: Olaf Staschik

Haan. Aber was bitteschön ist so faszinierend an . . . Füßen? Dr. Mona Abbara-Czardybon greift zu einem Modell, das den skelettierten Fuß nachempfindet. „Sie müssen sich das mal angucken“, sagt sie und weist auf das Modell. „Ein Fuß besteht aus 27 Knochen, 33 Gelenken und relativ vielen Muskeln.“ Und so komplex der Aufbau des Fußes ist, so vielfältig sind auch seine Behandlungsmethoden. „Allein für den Hallux“ — also den weit verbreiteten Ballenzeh — „gibt es 130 verschiedene Operations-Methoden“, sagt die Chirurgin. Ganz ehrlich — kennt sie die alle? „Man muss sie zumindest mal gesehen haben“, antwortet sie lächelnd.

Ein charmantes und einfühlsames Auftreten, Kompetenz und Selbstbewusstsein — vielleicht flossen auch diese Eigenschaften der Ärztin in ihre Bewertung mit ein: Die Operateurin aus Haan gehört der aktuellen Focus-Ärzteliste zufolge zu den besten Fußchirurgen Deutschlands. Ein Ritterschlag für Mediziner — die Auszeichnung steht gut sichtbar im Büro der 49-Jährigen. Ärzte und Patienten haben Dr. Mona Abbara gleichermaßen empfohlen. „Dass mir von beiden Seiten das Vertrauen ausgesprochen wird, ist eine tolle Anerkennung meiner Arbeit“, sagt die Orthopädin erfreut. Und auch ihre Kollegen schätzen die Ärztin: „Sie ist absolut kompetent, verlässlich, und immer für die Patienten da. Mit ihr zusammenzuarbeiten, macht einfach Spaß“, sagt Dr. Justus Stadler, der neben Mona Abbara in Haan der Hauptoperateur ist.

Tatsächlich profitieren von dem Engagement der Chirurgen neuerdings auch Patienten in Haan: Zusätzlich zu ihrer Tätigkeit im Gelenkzentrum Bergisch-Land (Remscheid) hat Mona Abbara 2015 das Orthopädische Fußzentrum im St. Josef-Krankenhaus mitbegründet. Immer dienstags operiert sie dort. Der Hallux ist dabei der am stärksten verbreitete Defekt. Er macht 75 Prozent aller Fuß-Operationen aus. 85 Prozent der Betroffenen sind Frauen — und zu 95 Prozent ist der Hallux eine erworbene Deformität. Rät die Fußchirurgin also von den beliebten High Heels ab? „Ich trage selber ab und zu welche“, antwortet sie lachend. Doch wenn sie es tut, dann nur für wenige Stunden; niemals regelmäßig.

Am besten seien Schuhe, die einen festen Sitz bieten, „also was zum Schnüren.“ Und niemals sollte man Schuhe tragen, ohne sie vorher anzuprobieren. Diese Botschaft gebe sie auch ihren zwölf und 13 Jahre alten Töchtern mit — „sofern man ihnen in der Pubertät noch etwas sagen kann“, bekennt sie schmunzelnd.

Insgesamt zehn Jahre lang war sie als Oberärztin an zwei Krankenhäusern tätig. In dieser Zeit war es nicht einfach, das Familienleben zu koordinieren. Es gelang mit tatkräftiger Unterstützung des Ehemanns, der auch heute noch die Mädchen morgens zur Schule bringt. Jetzt aber, als niedergelassene Ärztin einer Gemeinschaftspraxis, hat sie mehr Freiheit, kann mittags nach Hause fahren. Dabei musste sie lernen, sich durchzusetzen. Denn die Orthopädie ist ein von Männern dominierter Bereich. Und auch einige Patienten begegneten ihr vor 20 Jahren, als sie die Approbation erhielt, noch skeptisch. Das hat sich geändert.