Entscheidung in Hilden Bürgerbüro öffnet ab 1. Juni auch samstags
Hilden · Nach teilweise scharfer Diskussion hat die Politik mehrheitlich einer einjährigen Testphase zugestimmt.
(tobi) Die Hildener Politik hat sich mehrheitlich für eine Samstagsöffnung des Bürgerbüros ausgesprochen. Nach einer teilweise recht scharf geführten Diskussion im Hauptausschuss am Mittwochabend stimmte nur die SPD gegen das Konzept der Verwaltung, das sie auf Antrag der CDU ausgearbeitet hatte.
„Vieles muss nicht mehr vor Ort im Bürgerbüro, sondern kann bereits digital erledigt werden“, erklärte SPD-Fraktionschef Kevin Buchner. Außerdem hätten Angestellte in der Regel die Möglichkeit, auch mal früher Feierabend zu machen oder morgen später zu beginnen, um einen Termin im Bürgerbüro wahrzunehmen, wenn die persönliche Anwesenheit erforderlich sei. Viele würden ohnehin im Homeoffice arbeiten und dadurch flexibler arbeiten können. „Die 35 000 Euro, die insgesamt angesetzt sind, können auch sehr gut an anderer Stelle eingesetzt werden“, befand Buchner.
Bürgeraktion-Fraktionsvorsitzender Ludger Reffgen attestierte dem SPD-Politiker daraufhin ein „unrealistisches Bild der Arbeitswelt“: „Das zeigt, wie weit Sie sich davon entfernt haben.“ Torsten Brehmer (SPD) verwies darauf, dass die Entscheidung seiner Partei auf einer sehr ausführlichen Darstellung des Ist-Zustandes im Bürgerbüro fuße, die allen Fraktionen zur Verfügung stünde: „Die Erfahrungen der vergangenen Zeit zeigen, dass mit dem Terminsystem die Kundenzufriedenheit deutlich gestiegen ist.“ Aus Sicht der SPD sei die Ausweitung auf den Samstag daher nicht nötig. Auch deshalb nicht, weil es damit Einschränkungen bei den Montagszeiten vorsieht.
Die Sozialdemokraten wurden am Ende überstimmt. Ab dem 1. Juni soll das Bürgerbüro nun jeden ersten und dritten Samstag von 9 bis 12 Uhr öffnen. Es gilt eine Terminpflicht. Den Montag darauf schränkt die Verwaltung ein: statt 8 bis 13 Uhr und 14 bis 16 Uhr öffnet das Bürgerbüro nur noch von 8 bis 12 Uhr. Damit soll der Personalaufwand für den Samstag ausgeglichen werden. „Es geht uns um eine Steigerung der Bürgerfreundlichkeit – das sollte uns 35 000 Euro wert sein“, erklärte CDU-Chef Peter Groß.
Eine zusätzliche halbe Stelle wollte die Politik der Verwaltung zu diesem Zeitpunkt noch nicht einräumen. „Es handelt sich um eine Testphase“, so Groß. Erst an deren Ende sollte geschaut werden, ob die Stelle nötig ist. Die Verwaltung hat zugesagt, nach rund elf Monaten der Testphase im laufenden Betrieb eine Bilanz der Samstagsöffnungen zu ziehen, damit das Bürgerbüro bei einem positiven Resümee nahtlos mit den neuen Öffnungszeiten weitermachen kann. Das Bürgerbüro hatte früher auch samstags geöffnet, doch hat die Stadt diesen Service eingestellt.