Ist das Auto schon wintertauglich?
Der mobile Prüfdienst des ADAC bietet zahlreiche Prüfungen an — unter anderem für Batterieleistung, Frostschutz oder Klimaanlage.
Haan. Ist es heiß im Auto, wünscht sich der Fahrer eine kühle Brise. So auch Marlene Tix. Sie kam gestern zum mobilen Prüfdienst des ADAC, um die Klimaanlage kontrollieren zu lassen. Thomas Hartmann ließ den Motor an und das Aggregat laufen. Ein Messfühler im Luftauslass des Armaturenbrettes meldet nach kurzer Zeit 4,5 Grad. „Da ist ein guter Wert“, attestiert der Kfz-Meister der Autofahrerin. Sie nutze häufiger das Prüfangebot des ADAC, sagt Marlene Tix, die seit 32 Jahren Mitglied im Automobilclub ist. „Der Wagen war gerade beim TÜV — aber die Klimaanlage prüfen die da ja nicht“, sagt sie und weiß nach wenigen Minuten, dass alles in Ordnung ist.
Nach einer knappen Viertelstunde hat Thomas Hartmann schon zwei Fahrzeuge kontrolliert. Jürgen Gierse war der erste. Er war sicherheitshalber schon um 9.30 Uhr gekommen und hat die Pole Position vor dem gelben Prüfcontainer ergattert. Er wollte die Bremsflüssigkeit prüfen lassen und eine Auskunft zum Zustand der Batterie haben. Thomas Hartmann steckt den Fühler seines Messgerätes in den Bremsflüssigkeitsbehälter. „Der Wassergehalt beträgt 2,1 Prozent. Bis 3 darf er sein. Im nächsten halben Jahr sollte die Bremsflüssigkeit gewechselt werden“, rät er. Die Messung der Lichtmaschine ergibt einen guten Wert. Im Grunde ist auch die Batterie noch in Ordnung. „Sie müsste mal geladen werden“, empfiehlt der Autofachmann. Jürgen Gierse ist dankbar; eine ADAC-Plakette in Gold und mit aufgedruckter 50 verrät, dass er seit mehr als einem halben Jahrhundert Mitglied im Club ist.
„Hatten Sie mal einen Unfall?“, fragt Hartmann den nächsten Autofahrer. Michael Höner verneint und hört erstaunt, dass die Motorhaube sich nicht öffnen lässt — der Schloss-Schnapper klemmt. „Die Haube hätte jederzeit auffliegen können“, sagt der Kfz-Meister und holt Fett aus der Werkzeugkiste. Nach einigen Sekunden ist das Schloss wieder gangbar und der Motorraumdeckel schließt, wie er soll. Die zehn Jahre alte Batterie scheint noch in Ordnung. „Bei dem Alter kann sich das aber ganz schnell ändern“, sagt Hartmann und nennt Höner die technischen Daten. „Ich fahre viel“, verrät Höner. Sein Wagen hat gut 150 000 Kilometer auf dem Tacho und muss in Kürze zum TÜV. Deshalb interessiert Höner auch, wie es um die Bremsen bestellt ist. Gut, wie sich nach der Fahrt auf dem Rollenprüfstand zeigt. Michael Höner ist erleichtert.
Der nächste Kunde denkt schon ein paar Monate voraus: „Wie sieht’s mit dem Frostschutz aus?“ Thomas Hartmann zieht mit seinem Messgerät eine Probe aus dem Vorratsbehälter, in dem die rötliche Kühlflüssigkeit zwischen der Minimal- und der Maximal-Markierung schwappt. Die Dichtemessung ergibt eine beruhigende Aussage: „Der Frostschutz ist bis minus 35 Grad gut, das reicht!“ Und auch für Akku und Lichtmaschine wird die Winterfrage positiv beantwortet. Ohne gemessen zu haben sagt Hartmann mit einem Blick auf die Reifen: „Die haben es hinter sich!“ Das weiß der Autofahrer. „Die müssen nur noch bis Oktober halten. Dann werden die Winterreifen montiert, und die sind neu.“ Es geht weiter für Hartmann — 20 bis 30 Fahrzeuge testet er pro Tag.