Wenig Interesse an Giesenheide

Stadt streicht im Gewerbegebiet am Hildener Kreuz eine Erschließungsstraße aus den Plänen.

Hilden. Die öffentliche Straße im Gewerbegebiet nahe dem Autobahnkreuz Hilden wird verkürzt, die nordwestliche freie Fläche für Produktionsanlagen zwischen Hühnerbach und Autobahn A46 wird größer. Die dafür nötigen Beschlüsse hat der Stadtrat mehrheitlich gefasst. Zurückgewiesen sind damit Bedenken des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Forstverwaltung.

Die jetzt vergrößerte Gewerbefläche war vor Jahren als möglicher Baseballplatz für die Hilden Wains im Gespräch, die Baseball- und Softball-Abteilung der Hildener Allgemeinen Turnerschaft. Später hatten sich unter anderem ein Automobil-Zulieferbetrieb und ein Baumarkt für das Gebiet interessiert. Die Stadt möchte das Areal allerdings als Ganzes vermarkten, erläuterte der für Wirtschaftsförderung verantwortliche erste Beigeordnete der Stadt, Norbert Danscheidt.

Der ursprünglich auf der Fläche geplante Wendehammer habe sich auf dieses Vorhaben negativ ausgewirkt. Denn die Wendeschleife sollte mit großem Platzbedarf in das Grundstück hineinragen. Die Stadt hat ihn bereits abweichend vom früheren Plan an anderer Stelle außerhalb der Gewerbefläche gebaut — so wie es jetzt nachträglich beschlossen ist. Derzeit stehe allerdings keine Verkaufsentscheidung an, sagte Danscheidt: „Es gibt Gespräch mit mehreren Unternehmen.“

Die allmähliche Vergrößerung der Gewerbefläche über das 2001 beschlossene Maß hinaus schade der Natur, kritisierte Dieter Donner für den BUND. So bewertet er auch die jetzt beschlossene Verringerung des Abstands zum angrenzenden Wald. Die Stadt hat die Grenze der Baufläche um zwölf Meter nach Norden verschoben und erklärt den Abstand zum Wald für ausreichend, um künftige Prodiktionshallen vor der Gefahr umstürzender Bäume zu schützen.

Der für die Forstverwaltung zuständige Landesbetrieb Wald und Holz hatte allerdings einen größeren Abstand befürwortet. Ebenfalls zurückgewiesen hat die Stadt die Bedenken des BUND, auf der Fläche könne sich für die Innenstadt schädlicher Einzelhandel ansiedeln.

Der BUND werde die Ratsentscheidung akzeptieren, sagte Donner: „Wir können nicht jeden Fehler der Stadt Hilden durch eine Klage korrigieren.“ Das öffentliche Planverfahren zeige, dass die Kritik berechtigt sei. Donner: „Im Prinzip haben sie gesagt: Wir haben gebaut, aber wir wollen die Bürger doch noch fragen.“