Der Marienhof in Monheim freut sich über tierischen Nachwuchs: In den vergangenen Tagen sind gleich 17 Lämmchen auf die Welt gekommen. „Ein paar Geburten waren nicht ganz einfach, aber alle Lämmchen sind wohl auf“, berichtet Alexander Zimmer, Geschäftsführer der Marienburg.
Der Grund für den unerwartet reichen Lämmer-Segen: Viele der Muttertiere haben in diesem Jahr Zwillinge gebärt. „Das freut uns sehr, weil es zeigt, dass es den Tieren gut geht“, sagt er. Und damit nicht genug: In den kommenden Tagen erwartet Zimmer noch rund acht bis zwölf weitere Lämmer-Geburten. Die Zahl der Schafe auf dem Marienhof, die vor den Geburten bei 28 lag, wird sich damit in etwa verdoppeln. Zum Vergleich: Vergangenes Jahr wurden nur sechs Junge geboren.
Mit dem Frühling beginnt auf vielen Bauernhöfen die Lammzeit. Nach einer Tragzeit von etwa fünf Monaten bringen Mutterschafe meist ein bis zwei Lämmer zur Welt. Die neugeborenen Jungtiere wiegen rund drei bis sechs Kilogramm und stehen oft schon innerhalb der ersten Stunde auf eigenen Beinen. In den ersten Wochen ernähren sie sich hauptsächlich von Muttermilch, beginnen aber schon bald auch Gras und Heu zu fressen. Lämmer sind neugierig und verspielt, bleiben aber zunächst eng bei ihren Müttern.
Die vielen Neugeburten sind in Zimmers Sinne. Die Schafe sollen nämlich die Deiche bewirtschaften. Dafür soll die Herde in den kommenden Jahren noch größer werden. Zimmer hofft deshalb auch in den nächsten Jahren auf einen ähnlich reichen Lämmer-Segen wie diesmal, damit die Zahl der Schafe perspektivisch auf 180 anwächst. „Wir wollen eine Herde haben, die an die Umgebung gewöhnt ist und sich nicht ständig von Hunden oder Fahrradfahrern verscheuchen lässt“, sagt der Geschäftsführer.
Alexander Zimmer setzt mit dem Marienhof an der Bleer Straße auf ein Konzept, das an einen traditionellen Bauernhof aus früheren Zeiten erinnert – nur eben mit den heutigen Kenntnissen über regenerative Landwirtschaft. Start für sein Projekt war im Sommer 2023. Da wurden die ersten Beete angelegt, zudem zogen einige Schafe und ein Bock ein. Später kamen Hühner hinzu. Zimmer hat bei der Bayer AG eine betriebswirtschaftliche Ausbildung und ein Studium absolviert und im Unternehmen mehrere Jahre in der Landwirtschaftssparte gearbeitet. Er ist Mehrheitseigner der Marienburg GmbH an der Hofstraße und betreibt dort ein modernes Tagungs- und Kongresscenter mit Gästehaus, Restaurant und Grillakademie.
Neben dem Lämmchen-Segen kann sich Zimmer in diesen Tagen auch über eine besondere Ehrung freuen: Der Marienhof wurde als einer der Top 50 regenerativen Bauernhof-Konzepte Europas ausgezeichnet. „Von über 500 Bewerbungen sind wir stolz darauf, Teil dieser Gruppe regenerativer Landwirte zu sein, die eine echte Vorreiterrolle spielen“, sagt Zimmer. Ihn freue es sehr, dass sich die umfangreiche Bewerbung damit bezahlt gemacht hat. Die Auszeichnung helfe dabei, Projekte wie seines sichtbarer zu machen. Denn regenerative Landwirtschaft gehe weit über nachhaltige Konzepte hinaus. Sie umfasse „gesunde Böden, widerstandsfähige Ökosysteme und eine Landwirtschaft, die nicht nur nimmt, sondern zurückgibt“, führt Zimmer aus.