Autodiebe stehlen gezielt Luxusautos der Marke BMW
Laut Polizeisprecher Ulrich Löhe werden im Kreis Mettmann jede Woche teure Autos gestohlen.
Gut organisierte Diebe haben es derzeit offenbar auf hochwertige BMW abgesehen. Allein im Langenfelder Stadtteil Wiescheid haben sie in diesem Monat fünf teure Fahrzeuge gestohlen — zuletzt an der Parkstraße in Wiescheid, wo ein schwarzer BMW X6 im Wert von etwa 60 000 Euro entwendet wurde. Am Härterweg verschwand in der selben Nacht ein zwei Jahre alter X5. Zuletzt haben die hoch spezialisierten Täter in Erkrath einen blauen BMW 335iS entwendet, in der Nacht zu gestern stahlen sie gleich zwei BMW 525D in Heiligenhaus: Schaden: 100 000 Euro.
„Fest steht, dass die Diebe sehr gut organisiert sind“, sagt Polizeisprecher Ulrich Löhe. „Wir gehen davon aus, dass es sich um reisende Tätergruppen handelt, die sich auf bestimmte Automarken spezialisiert haben“, sagt er. Das heißt, dass sie sich mit der Elektronik der jeweiligen Fahrzeuge sehr gut auskennen, und diese auch außer Kraft setzen können — wie etwa Wegfahrsperren und Schließmechanismen. Deshalb würden die Diebe auch selten entdeckt. „Die Geräusche, die bei den Diebstählen entstehen, sind nicht lauter als das übliche Starten eines Wagens“, sagt Löhe.
Aus Sicht der Polizei suchen die Kriminellen vorher gezielt in Wohngebieten, in denen sie Geld und damit teure Autos vermuten. Sie erkunden die Umgebung und die Gewohnheiten der Anwohner und auch die der Polizei in diesem Bereich. Eine gute Anbindung an umliegende Autobahnen erleichtere den Autodieben das Handwerk. „Das erschwert uns die Arbeit“, sagt Löhe. Denn meist würde der Diebstahl erst bemerkt, wenn die Täter mit den Fahrzeugen über alle Berge seien.
Er appelliert deshalb noch einmal eindringlich an Nachbarn, ungewöhnliche Beobachtungen zu melden — seien es fremde Personen, die durch das Viertel laufen oder fremde Fahrzeuge, die langsam durch die Straße fahren. Denn pro Woche, so schätzt Löhe, werden im Kreis Mettmann ein bis zwei hochwertige Fahrzeuge gestohlen. Gefragt seien nicht nur BMW, sondern auch Audi oder Volkswagen.
„Als die neue Technik in die Fahrzeuge Einzug gehalten hat, war es lange ruhig. Es wurden weniger Autos gestohlen“, beschreibt Löhe die Historie. Doch inzwischen haben die Tätergruppen sich auf den neuen Stand gebracht. Zum Teil mit Rechnern ausgerüstet, können sie die Elektronik außer Kraft setzen.
Neben den Autodiebstählen bereiten der Polizei die Aufbrüche Sorge. Meist werden aus hochwertigen Pkw die ebenso hochwertigen und fest eingebauten Navigationsgräte gestohlen — gerade wieder geschehen in Ratingen. Dort gab es eine Kleinserie von Autoaufbrüchen. Im Mai stand Langenfeld im Fokus der Autoknacker. Sechs Pkw wurden aufgebrochen, aus vier fehlte anschließend das Navigationsgerät. Polizeisprecher Ulrich Löhe fasste die Taten unter der Rubrik „reisende Täter“ zusammen, die gezielt Waren stehlen, die anschließend auf Flohmärkten oder im Internet angeboten würden.