Bücherei öffnet nach Umbau mit neuer Ausleih-Technik
Die Besucher können nun selbst Bücher ausleihen und zurückbringen. Das Team will die gewonnene Zeit in die Leseförderung von Kindern stecken.
Langenfeld. Drei Wochen war die Langenfelder Stadtbibliothek geschlossen, am Dienstag hat sie modernisiert und mit einem neuen Verbuchungssystem wieder geöffnet.
„Es war immer das gleiche: Scanner anheben, Buch einscannen, Scanner absetzen“, erzählt Büchereileiterin Martina Seuser von den alten Arbeitsvorgängen. „Auf Dauer hat das Schulter- und Rückenschmerzen verursacht.“ Zudem hat es im offenen Eingangsbereich immer gezogen. Gegen den Zug wurde eine Glaswand aufgestellt, das monotone Einscannen übernehmen jetzt Computer.
An drei der Automaten können jetzt Bücher ausgeliehen werden. Das System funktioniert ganz einfach: Mit seiner Büchereikarte weist der Leser sich an den Automaten aus. Dann können bis zu fünf Bücher auf die vorgesehene Fläche gelegt und eingescannt werden.
Auch die Rückgabe der entliehenen Bücher funktioniert automatisch. Dafür wurden zwei Apparate aufgestellt. „Im Grunde ist es nichts anderes als ein Getränkeautomat“, sagt Martina Seuser. Die zurückzugebenden Medien werden einfach in das untere Fach geschoben. „Wenn alles abgegeben wurde, müssen die Kunden den grünen Knopf drücken, um den Vorgang abzuschließen.“ Ein Beleg quittiert, was verbucht wurde. Auch anfallende Gebühren, wenn die Ausleihzeit einmal überschritten wurde, werden angezeigt. „Die muss man dann allerdings an der Auskunft oder am Verbuchungsplatz bezahlen. Das kann der Computer nicht“, sagt Seuser.
Auch Fernleihen anderer Büchereien, Brettspiele und Bilder können nicht über die elektronische Ausleihe und die Abgabe verbucht werden.
In der ersten Zeit wird an jedem Automaten ein Mitarbeiter stehen und die Kunden betreuen. „Viele haben Berührungsängste“, sagt Seuser. Wenn das System etabliert ist, werden nur noch zwei Mitarbeiter im unteren Bereich der Bücherei sein, um den Kunden mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Im kommenden Jahr soll eine Außenrückgabe installiert werden, die dauerhaft, auch außerhalb der Öffnungszeiten, die Rückgabe der Medien ermöglicht. Gekostet hat die Modernisierung dann etwa 150 000 Euro, die zu 60 Prozent vom Land und zu 40 Prozent von der Stadt bezahlt wurde.
Die Zeit, die das Büchereiteam dadurch nun gewinnt, werden sie intensiv in die Leseförderung kleiner Kinder stecken. „Es ist wichtig, früh anzusetzen bei den Kindern und deren Eltern“, sagt Seuser. Schon im kommenden Jahr startet ein neues Programm. Alle dreijährigen Kinder und deren Eltern werden dann in die Bücherei eingeladen und mit dem Medium Buch vertraut gemacht.