Essen gehen als Familiensache
Die Stadt hat eine Broschüre „Familienfreundliche Gastronomie“ herausgegeben. Darin werden Restaurants aufgeführt, die kindgerecht ausgerichtet sind.
Langenfeld. Mit dem dreijährigen Nachwuchs problemlos einige Zeit im Restaurant verbringen? Da schütteln selbst gestandene Eltern oft den Kopf. „Das wird nichts. Da können wir doch gleich zu Hause essen“, wird abgewunken. Und das nicht ohne Grund: Die Kleinen sind schnell gelangweilt. Oder es fehlen vernünftige Portionen. Im schlimmsten Fall ist noch nicht einmal ein Kindersitz vorhanden. Die Stadt will geplagten Eltern nun eine Hilfestellung bieten. Die Broschüre „Familienfreundliche Gastronomie“ ist erschienen.
Passenderweise zeichnet Thomas Wedell, Familienmanager in Reihen der Stadtverwaltung, dafür verantwortlich. „Wir haben 46 Gastronomen mit Fragebögen angeschrieben. Der Rücklauf ist mit sechs Restaurants zugegebenerweise bescheiden. Aber es ist ein Anfang. Eine zweite Auflage soll folgen“, sagt er. Rückendeckung erhält der 39-Jährige dabei von der Ersten Beigeordneten Marion Prell. Sie betont: „Ziel ist es, Familien ein Angebot aufzuzeigen, welches besondere Rücksicht auf Familien mit Kindern nimmt und den Familien eine Zeit der Entspannung durch ein stressfreies Essen bietet.“
Doch wie praxistauglich ist denn nun dieser Gastronomieführer? Da ist zum Beispiel das Restaurant „Gut Langfort“ am Weißenstein. Bei der Rubrik „Service und Angebote für Kinder“ ist dort zum Beispiel zu erfahren, dass es Malbücher und Buntstifte gibt. Auch Spiele warten auf den Nachwuchs. Bruchsichere Gläser mit Deckel und Strohhalm sind auch nicht zu verachten. Auf Wunsch werden auch einfache Gerichte hergestellt, die nicht auf der Karte stehen. Es gibt Kinderbesteck und ein kleines Präsent zum Abschied. Wichtig für Eltern: Der Spielbereich ist vom Essplatz einsehbar. Und auch ein Preisniveau fehlt nicht: Das günstigste Hauptgericht wird mit 6,90 Euro angegeben, das günstigste Kindergericht mit 2,50 Euro.
Ähnliche Angebote haben die anderen Gastronomiebetriebe, die sich beteiligt haben. Da wären „Sports Life“ (Langforter Straße), „Romantikhotel Gravenberg“ (Elberfelder Straße), „Heavens“ (Katzbergstraße), „Landhotel Lohmann“ und „Alexander Palace“ (beide Opladener Straße).
Übrigens bieten fast alle Restaurants sogenannte Räuberteller an. Das bedeutet, dass die Kinder einen leeren Teller bekommen und sich bei den Erwachsenen bedienen. Mehrere Betriebe verweisen zudem darauf, dass sie Wickelmöglichkeiten haben. Im „Heavens“ gibt es außerdem einen Stillbereich.
„Wie gesagt: Ich hoffe, dass beim nächsten Mal mehr Gastronomen mitmachen. Eigentlich müsste ihnen daran liegen. Denn junge Familien haben auch Kaufkraft“, sagt Familienmanager Wedell.