Filmdreh: Heiter bis tödlich

In der Altstadt dreht die ARD derzeit für ihre neue Vorabendserie. Dafür verwandelt Monheim sich in das Dorf Büdringhausen.

Monheim. Wer in diesen Tagen vorbei an den Absperrungen auf die Turmstraße blickt, sieht nicht einfach in die Monheimer Altstadt, sondern in den Ortskern von Büdringhausen. Der ist sogar inzwischen mit einem kleinen Stadtplan ausgeschildert. Aber Büdringhausen ist nicht etwa ein neuer Stadtteil. Nein, es handelt sich dabei um den Schauplatz des neuen ARD-Krimis „Heiter bis tödlich in Büdringhausen“.

Auf dem Platz geht es hektisch zu. Stühle und Tische werden herum geräumt, Frisuren mit Haarspray gesichert und letzte Probedurchgänge gemacht. Produzent Mario Krebs hat Monheim als einen der Drehorte gewählt, weil die Altstadt ähnlich gebaut ist, wie in Westfalen. „Wir wollten einfach, dass das Budget vor der Kamera zu sehen ist und nicht dahinter. Logistisch wäre es einfach zu teuer gewesen, immer von Köln nach Westfalen zu fahren“, sagt der Produzent.

Aus diesem Grund wurde auch der Ort Büdringhausen erfunden. Auf die Anfrage hin, sei die Stadt sehr offen und entgegenkommend gewesen, sagt er. Seiner Meinung nach liegt das daran, dass in Monheim noch nicht oft gedreht wurde: „Hier sind die Stadt und die Anwohner noch nicht genervt davon. Es gibt Straßen in Köln, die wurden so oft gefilmt, dass keiner mehr will“.

Zur gleichen Zeit bereitet sich Hubertus Weber auf seinen Auftritt vor. Nur wenigen Zuschauern wird er auffallen, aber in der Szene, die am Dienstag gedreht wurde, läuft er einmal kurz durchs Bild. Der 73-Jährige hat schon oft eine sogenannte Komparsenrolle innegehabt. So zum Beispiel bei Filmen wie „Hildegard von Bingen“ und „Hindenburg“. Ihn stimmt der Anblick von Monheim eher traurig. „Es ist so eine wunderschöne Stadt, aber hier sind so viele leere Geschäfte, weil die Leute in die Städte ziehen“, bedauerte der 73-Jährige.

Am Set geht es heiß her. Es gibt einen letzten Probedurchlauf. Schauspielerin Rike Schmid und ihre Kollegin Julia Beerhold sitzen an einem Tisch vor dem Lokal Gänseliesel und unterhalten sich. Aber nicht über Alltägliches, sondern über eine Erpressung der städtischen Wasserwerke. Im Wasser wurde ein giftiger Stoff gefunden. Natürlich nicht wirklich, nur in Büdringhausen. Die Szene endet, Schmid steht wieder auf und geht.

Obwohl sie in Köln aufgewachsen ist, ist sie vorher noch nie in Monheim gewesen, „aber das, was ich bisher gesehen habe gefällt mir. Ich war überrascht, dass so nah an der Stadt so große und schöne Wiesen sind“, sagt sie. Zeit für eine richtige Besichtigung sei aber nicht.

Ihre Rolle als Saskia Henker gefällt der Schauspielerin. „Sie ist eine sehr direkte Person. Das zu spielen macht viel Spaß, auch weil Saskia dabei immer sehr charmant ist“, sagt die 32-Jährige, die schon für verschiedene Filme wie „Baal“ und „Die Augenzeugin“ vor der Kamera stand. Und schon muss sie wieder in die Maske. Dann geht es schnell, Rufe hallen über den Platz. „Die Maske ist fertig.“ — „Achtung!“ — „Ton und bitte!“ Wieder läuft Rike Schmid über den Platz auf den Tisch zu, an dem Doktor Sturm (Julia Beerhold) sitzt. Die greift zur Gabel, isst ein Stück Kuchen. „Du isst Kuchen?“, fragt Schmid, und weiter geht es im Text.