Hier pulsiert das Gemeindeleben

Vor zehn Jahren wurde in Monheim das Eki-Haus eröffnet. Bis heute eine Erfolgsgeschichte.

Foto: Olaf Staschik

Monheim. Die Evangelische Kirchengemeinde Monheim hat gestern das zehnjährige Bestehen ihres „Eki-Hauses“ an der Friedenauer Straße gefeiert. Im April 2007 wurde das orangefarbene „Mehrgenerationenhaus“ eröffnet. Seitdem steht das damals 4,4 Millionen Euro teure Gebäude nicht nur räumlich im Zentrum der evangelischen Gemeindearbeit im Berliner Viertel. Die Hoffnungen von damals haben sich erfüllt: Für das Haus mit 39 sozial geförderten Wohnungen unterschiedlicher Größe und mehr als 100 Bewohnern gibt es eine lange Bewerberliste. Und in den zwei Gemeinderäumen und dem Raum für Gottesdienste pulsiert „lebendiges Gemeindeleben“, sagt Pfarrer Till-Karsten Hesse.

Katrin Vinnicombe, Eki-Haus

Der Seelsorger stellte gestern beim fröhlichen Festgottesdienst in seiner Predigt eine gedankliche Verbindung her zwischen dem bewusst baulich transparenten Gottesdienstraum im Eki-Haus und dem diesjährigen evangelischen Kirchentags-Motto „Du siehst mich“. Die Kirche isoliere sich nicht, „sondern will gesehen werden und hinaus ins Viertel blicken“, betont Hesse. „Wir führen Generationen und Kulturen zusammen“, beschreibt Sozialpädagogin Katrin Vinnicombe ihre Arbeit als Koordinatorin der Aktivitäten im öffentlich anerkannten und bezuschussten Mehrgenerationenhaus (MGH), „einem Gemeindehaus im integrativen Umfeld“. Die ansprechende Homepage nennt unter anderem Demenzsprechstunden, Babysitter-Vermittlung und Großeltern-Hilfsdienste. Es gibt ein Line-Dance-Angebot oder Stunden für die „MGH-Zwerge“. Besonders beliebt: das „Interkulturelle Frühstück“ am Mittwoch und das „Frühstück der Generationen“ dienstags und donnerstags, bei dem sich junge Tagesmütter und „Senioren 90 plus“ austauschen. „Für den Handarbeitstreff werden allerdings ausdrücklich noch jüngere Teilnehmer gesucht“, wirbt Vinnicombe. Einige der regelmäßigen Eki-Haus-Gruppen stellten sich gestern beim Fest vor, andere ergänzten mit heimischen Spezialitäten die Angebote am Grill und in der Cafeteria. So gab es köstliches marokkanisches Gebäck. Später folgte unter der musikalischen Leitung von Gisela Schmelz ein offenes Singen für Jung und Alt, bei dem auch die Monheimer Gospelsingers mitwirkten.

Der Neubau des Eki-Hauses ersetzte 2007 ein für die schrumpfende Gemeinde zu groß gewordenes Gebäude. Als Teil größerer Umstrukturierungen sollte das Mehrgenerationenhaus den Haushalt der Kirchengemeinde entlasten. „Wir würden es noch einmal so machen“, sagt Finanzkirchmeister Johann Kaufmann zum Zehnjährigen des Neubaus: „Es ist kein Renditeobjekt, aber für die Gemeindearbeit sinnvoll und Beleg sozialen Engagements der Kirche. Kurz: eine Erfolgsgeschichte!“

Die Wohnungen unterliegen mindestens für weitere 20 Jahre der Sozialbindung, das heiß die Miete ist relativ günstig, während die Finanzierungskosten und die Instandhaltung von der Gemeinde zu schultern sind. Vorteilhaft war, dass mit dem Bau des Eki-Hauses die kirchlichen Verwaltungsarbeiten auf einen Standort konzentriert wurden, Die eine Anlaufstelle ermöglicht laut Gemeinde „schnellere Kommunikation“, auch für die Mieter.