Hilden: Es bröckelt im Gewölbe
Feuchtigkeit hat dem Gotteshaus zugesetzt. Die Kirche muss dringend saniert werden.
Hilden. Feuchtigkeit steigt die Wände hoch, der Putz bröckelt. Auch im Gewölbe sind Schäden zu sehen. Die Pfarrkirche St. Jacobus muss dringend saniert werden - bevor der Gemeinde der Putz auf den Kopf fällt. "Wir haben erhebliche Feuchtigkeitsschäden", sagt Pfarrer Ulrich Hennes (46), die an einigen Stellen nur notdürftig übertüncht wurden. "Es muss etwas passieren", fährt der Pfarrer fort, damit die Substanz des Gotteshauses erhalten werden kann.
So schnell wird allerdings erst einmal nichts passieren, denn der Kirchenvorstand hat dieses Problem zunächst einmal zurückgestellt. Dessen Bauausschuss ist zurzeit mit dem Verkauf des Reichshof-Geländes an einen Investor, der dort Wohnungen errichten möchte, mehr als ausgelastet. Erst wenn die Kaufverträge unterschrieben sind, was in Kürze erledigt sein sollte, kann das nächste Projekt, die Sanierung, in Angriff genommen werden.
Ein bis zwei Jahre wird es wohl noch dauern, bis mit der Sanierung begonnen und das Kirchenschiff eingerüstet wird. Denn auch das Erzbistum muss von der Notwendigkeit überzeugt werden, schließlich bezahlt Köln zwischen 60 und 70 Prozent der entstehenden Kosten. Wie viel die Sanierung kosten wird, ist derzeit noch nicht absehbar. Sicher ist nur, dass die Minimallösung, ein neuer Anstrich, nicht ausreicht.
Und wenn die Kirche während der Sanierungsarbeiten ohnehin nur noch eingeschränkt nutzbar ist, möchte der Kirchenvorstand um Pfarrer Hennes gleich Nägel mit Köpfen machen. Denn nicht nur die Substanz der Kirche lässt zu wünschen übrig, es gibt auch funktionelle Mängel.
An erster Stelle steht dabei der behindertengerechte Zugang zum Gotteshaus. Rollstuhlfahrer, gehbehinderte Kirchenbesucher und Mütter mit Kinderwagen müssen derzeit die fünf Stufen am Haupteingang überwinden - oder darauf hoffen, dass die Sakristei besetzt ist, um dort über die Rampe in die Kirche zu kommen.
Neben dem Notwendigen (Sanierung) und Erforderlichen (behindertengerechter Zugang) gibt es im Kirchenvorstand auch wünschenswerte Pläne: Die eingeschränkte Bewegungsfreiheit im Altarraum ist bereits durch die Aufhängung des bisherigen Standkreuzes über den Altar etwas abgemildert worden. Für die liturgischen Handlungen hätte Pfarrer Hennes trotzdem noch gerne zusätzlichen Platz.
In die Kategorie "Wunsch" gehört auch die Idee, den Stilbruch zu beseitigen, den der Pfarrer bei der Predigt ständig vor Augen hat: Die Glastür am Aufgang zur Empore passt weder zur Ästhetik des Kirchenschiffs, noch zur gewaltigen Orgel auf der Empore. Doch um das zu ändern, müsste nicht nur das Erzbistum zustimmen, auch die Meinung von Kunsthistorikern ist da gefragt.