Monheim: Hotel auf dem Rheinanleger?
Stadtplanung: Die Idee von Büros ist vom Tisch. Nun wird der Schwerpunkt auf Gastronomie gelegt. Der Bürgermeister sieht die Bagger bereits Anfang nächsten Jahres rollen.
Monheim. Wer über die Promenade fährt, der kann dort auch das zerfledderte Schild "Rheinanleger" sehen. Und das steht fast schon symbolisch für ein Projekt, das nicht vorwärts kommt. Bereits 2001 wurde es als Vorzeige-Architektur von CDU und Bürgermeister Thomas Dünchheim bejubelt.
Auf einer Länge von 110 Metern und einer Höhe von etwa 14 Metern sollten über 2000 Quadratmeter Bürofläche und 600 Quadratmeter Gastronomie fast schwebend über dem Rhein entstehen. Geschehen ist nichts. Doch nun ist eine Wende offensichtlich greifbar nahe. Dabei sind Büros vom Tisch. Jetzt ist ein Hotel vorgesehen.
Die plötzliche, kaum noch für möglich gehaltene Bewegung hängt wohl vor allem damit zusammen, dass für die Besitzerin der Immobilie, die Arnsberger ANH Hausbesitz GmbH, die Zeit knapp wird. Als die nämlich 2001 von der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) das Gelände kaufte, wurde eine Vertragsklausel festgelegt. Danach muss die Fläche wieder ans Land abgegeben werden, wenn bis August 2009 nicht Baustart ist.
Wenn man Bürgermeister Thomas Dünchheim glauben darf, dann gibt es gleich mehrere Interessenten. "Ich gehe davon aus, dass spätestens zu Beginn nächsten Jahres die Bagger rollen", so das Stadtoberhaupt. Der Bürgermeister betont: "Ob nun mit oder ohne ANH, bleibt abzuwarten. Ob das Unternehmen verkauft oder nicht, ist deren Sache. Für uns ist nur wichtig, dass endlich gebaut wird." Aus Arnsberg freilich gab es auch gestern wieder die übliche Antwort: "Es gibt nichts Neues in Sachen Rheinanleger."
Währenddessen weiß Dünchheim, der übrigens kürzlich zu Gesprächen in Arnsberg war, nicht nur vom völlig neuen Aspekt des Hotels zu erzählen. "Die ganze Konzeption wird überarbeitet und ist dann weniger wuchtig", sagt er. Das wiederum wird vor allem die SPD freuen. Denn die Sozialdemokraten sind bisher massiv gegen das Projekt, weil sie eine optische Abkopplung vom Fluss kritisieren. "Das wird transparenter", verspricht Dünchheim.
Dabei sahen die ursprünglichen Pläne bereits eine Bauweise vor, die von der Rheinpromenade immer noch den Blick auf den Strom zulässt. Eine Art Stelzenbau macht es möglich. Versöhnt die nun angedachte noch größere Transparenz die SPD? "Das wäre ein Schritt in die richtige Richtung", urteilt deren Planungsexperte Werner Goller.