Hilden: Verein - Wohin mit den Kanuten?

Der Kanu-Club Hilden hat ein schickes neues Vereinsheim. Die Frage, wo die neue Trainingsstrecke hin soll, ist aber noch offen.

Hilden. Eigentlich sind die Mitglieder und Verantwortlichen des Kanu-Clubs Hilden rundum zufrieden: Das neue Vereinsheim soll nach vier Jahren in diesem Jahr komplett fertig sein - samt Innenausbau.

Die Nachwuchsarbeit läuft hervorragend und bringt Talente wie Mira Louen - Hildens Sportlerin der Jahre 2005-2007 und mehrfache Westdeutsche Meisterin im Canadier-Einer - hervor. Ein intaktes Vereinsleben, nicht nur auf sportlicher Ebene, gibt es am Elbsee ebenfalls. Doch eine offene Frage lässt den Verantwortlichen keine Ruhe: Wo kommt die neue, zugesagte Trainingsstrecke hin?

Das Problem ist folgendes: Das frühere Gelände am Menzelsee soll geräumt werden. "Der Naturschutz will uns nicht haben", sagt 2. Vorsitzender Johannes Brück knapp. Das Vereinsheim wurde bereits abgerissen und am benachbarten Elbsee neu errichtet, Bootsschuppen und Umkleiden sind noch erhalten. "Aber in desolatem Zustand und unzumutbar", so Brück. Hinzu kommt, dass die so genannten Galgen, die die Slalomstangen halten, regelmäßig zerstört werden.

Die Lösung scheint einfach: Man könnte die Strecke auf den benachbarten Elbsee verlegen. Doch die Entscheidung will und will nicht fallen. Und das hängt, glaubt Brück, auch damit zusammen, dass alle Wasserflächen der Stadt Düsseldorf gehören. Zunächst wurde dem KC Hilden eine Strecke rechts vom Vereinsheim angeboten. "Doch die war zu weit entfernt für die Kinder", so Brück.

Stattdessen hatte der Kanu-Club eine Strecke unmittelbar links neben dem Vereinsheim im Visier: "Da hätten wir schön sieben, acht Tore für die Kinder aufstellen können. Doch das wollten die Taucher nicht. Die sehen das Gebiet als das Tauch-Erlebnis des Elbsees an."

Und der Düsseldorfer Tauchclub habe im Düsseldorfer Rathaus die besseren Karten, glaubt Brück. Seine Befürchtung: "Wenn das Genehmigungsverfahren nicht durchläuft, haben wir ein Riesenproblem. Dann müssten wir am Menzelsee bleiben, was nicht gewollt ist, oder den Sportbetrieb einstellen."

Und als wäre das alles nicht ärgerlich genug, befürchten die Kanuten auch Ärger mit dem unmittelbar nebenan als "Wellness-Oase" geplanten Hotel. "Eine Idee vom ehemaligen Oberbürgermeister Erwin", erläutert Brück und fügt augenzwinkernd hinzu: "Eine neue Fußballarena hatte er ja schon." Käme das Hotel wie geplant, befürchten die Kanu-Sportler, dass das Vereinsleben eingeschränkt wird.

"Wir sind ein großer, geselliger Verein. Wenn dort Ruhe versprochen wird, können wir ein Seefest mit Live-Musik nicht mehr machen. Aber so was muss weiter gehen."