Hilden: Teufelsgeiger trifft Jugendchor

Zum Abschluss des Hildener Sommers gab es ein musikalisches Ereignis der Extraklasse.

Hilden. Wenn der Applaus beinah genau so lange dauert wie das gesamte Konzert, spricht das für sich: Der gemeinsame Auftritt des Jugendorchesters "Europera" und der Kultband "farfarello" sorgte am Samstagabend ein begeistertes Publikum, das die Bühnenstars feierte und sie erst nach mehreren Zugaben und minutenlangem Klatschen von der Bühne entließ. "Einfach toll", "Wirklich beeindruckend", "Richtig gut", so lauteten die Meinungen nach dem Konzert.

Zuvor hatte das Jugendorchester den Auftakt des gelungenen Abends gemacht. "Europera" steht für rund 80 junge Musiker im Alter von zwölf bis 23 Jahren. Unter der Leitung von Milo Krejcí spielten die deutschen, polnischen und tschechischen Musikschüler Stücke wie Korsakovs "Sheherazade" oder den Strauss-Walzer "An der schönen blauen Donau".

Und obwohl die jungen Künstler mit allerlei Widrigkeiten kämpfen mussten (rauschende Mikrofone, eine enge Bühne, die zwei Orchester-Mitglieder fast hinter den Vorhang verbannte), überzeugten sie. Wie wogende Wellen ergoss sich ihre Musik über das Publikum, ehe Manni Neumann und seine Band "farfarello" nach der Pause die Bühne übernahmen und als spritzende Gischt die Stadthalle fluteten.

Mit einer Mischung aus neueren Stücken und Klassikern wie "Durchzug" zeigten "farfarello" ihr ganzes Können. Zärtlich und vorsichtig, dann wieder fordernd und aggressiv bearbeitete Manni Neumann seine Geige. Jeder Ton, jede Note spiegelte sich in seinem Gesicht wider und zog das Publikum in seinen Bann.

Höhepunkt des Abends war das gemeinsame Konzert von "farfarello" und "Europera". Als würden sie seit Jahren gemeinsam auftreten, spielten die 80 Musiker mit der fünfköpfigen Band. Langsame und nachdenkliche Stücke wechselten sich mit schnellen, rhythmischen Melodien ab. Besonders gut kam die Interpretation des "farfarello"-Stücks "WieWaldi" an.

Unterstützt wurde das musikalische Spektakel visuell. 100 Kilowatt Strom illuminierten die Bühne, färbten sie in rotes und blaues Licht und tauchten die Musiker in eine Licht- und Nebellandschaft.

Über drei Stunden dauerte das Konzert, das zwar nicht ausverkauft war, aber dennoch auf ganzer Linie überzeugte und als Abschluss des Hildener Sommers einen fulminanten Schlusspunkt setzte.