Langenfeld: Familientreffen mit Pippi

Bekannte Kinderbuch-Figuren und viele Angebote zum Austoben machen die City zum Magneten für Kinder.

Langenfeld. Der fünf Jahre alte Justin Reimers hält Felix, den Hasen, an der Blume fest. Der kleine Mann sieht das quasi als Notwehr an. Denn das lebendige Riesen-Stofftier ist so schnell an ihm vorbei gegangen, dass nicht einmal mehr ein gemeinsames Foto mit ihm und Mama Maria drin war. Felix hat es nun mal eilig. Er soll alle am Sonntag geöffneten Geschäfte besuchen, bevor er auf der Marktplatz-Bühne Pippi Langstrumpf trifft.

Fast hätte die Begegnung der beiden Figuren aus den Kinderbüchern nicht statt gefunden: "Pippi" Andrea Brunetti vom Ensemble des Jungen Theaters Bonn war am Samstag erkrankt. Nur weil Kerstin Baldauf so kurzfristig einsprang, konnten die Nachwuchsschauspieler gestern doch noch mit ihren Auszügen aus dem Musical "Pippi Langstrumpf" begeistern.

Die Besucher der "Familienwelt Langenfeld" dankten es ihnen mit reger Beteiligung. "Hey Pippi Langstrumpf, die macht, was ihr gefällt", sangen Klein und Groß. Rund 200 Zuschauer drängelten sich vor der Bühne, als Pippi den Schulkindern Tommi (Michael Mühl) und Annika (Jennifer Michalik) von ihrem dicken Piratenvater und dem aufregenden Leben in der Villa Kunterbunt erzählte.

Und sogar ein "Pferd" stand - auf der Veranda: Michael Schmidt hatte sich in das wärmende Kostüm des "Kleinen Onkels" gezwängt. Bei fast 30 Grad Außentemperatur machte er den härtesten Job: Er musste Pippi auch noch auf sich reiten lassen! "Macht nix, sonst dauert die Vorstellung anderthalb Stunden. Ich bin einiges gewohnt", sagte der gebürtige Berliner nach der zehnminütigen Musical-Kostprobe - da hatte er drei weitere Auftritte noch vor sich.

Derweil tobten die älteren Kinder auf der Hüpfburg "Leuchtturm", an der man auch herrlich hochklettern konnte, oder beim Fußballrodeo: Anstatt auf einem Pferdesattel saßen die Mutigen hier auf einem Kunststofffußball, der sie nicht minder heftig durchwirbelte.

"Action" gab es auch vor Hertie: Dort konnten Kinder und Jugendliche mit einem Körpergewicht bis 60 Kilo auf dem "High Jumper" an Bungeeseilen in luftige Höhen springen. Ruhigere Naturen vergnügten sich beim Kinderschminken, Stelzenlaufen oder Malen von Disney-Figuren.

Zum Strampeln für einen guten Zweck war die ganze Familie auf zwei Trimmrädern aufgerufen. Für jeden gefahrenen Kilometer spendeten Langenfelder Firmen zehn Euro. Auf diese Weise kamen schon am frühen Sonntagnachmittag knapp 4000 Euro zugunsten krebskranker Kinder zusammen.

Der Höhepunkt am späten Sonntagsnachmittag war das Promi-Rennen auf der Kett-Car-Strecke vor dem Hertie-Warenhaus. Mit 30 Strohballen war der Rundkurs abgesichert, so dass bekannte Vertreter der Stadt wie Citymanager Bülent Arslan auf den so genannten "Paddle Go-Carts" (Kett-Cars in XXL) ungefährdet losbrausen konnten.

Wie sich Arslan schlug und ob er dabei wie geplant gegen den zukünftigen Karnevalsprinzen Peter II. (Noffke) antrat, stand zu Redaktionsschluss noch nicht fest.