Jugendwerkstatt macht weiter

Nach dem Aus für die Kompetenzagentur bleiben 75 laufende Beratungsfälle. Aber es gibt auch positive Nachrichten in Sachen Jugendförderung.

Monheim. Ende August ist die Kompetenzagentur des Kreises in Monheim geschlossen worden. Die Agentur half jungen Menschen bei der Jobsuche. 75 laufende Beratungsfälle habe die Kompetenzagentur laut Jugendamtsleiterin Annette Berg hinterlassen.

Wie die Stadt mit der gerissenen Lücke umgeht, ist noch absolut unklar. Eine positive Meldung gibt es jedoch von der Jugendwerkstatt: Die Agentur für Arbeit wird die berufsbildende Einrichtung auch im nächsten Jahr fördern.

16 junge Hartz-IV-Empfänger im Alter von 18 bis 25 Jahren können sich damit auch 2012 in der Jugendwerkstatt weiterbilden. Sie erhalten dort berufliche Qualifizerungen. Die Arbeitsagentur vermittelt die jungen Menschen in die Jugendwerkstatt. Die Jobvermittlungsquote der Qualifizierungsteilnehmer liegt bei mehr als 90 Prozent.

Die SPD hatte im Frühjahr ihre Befürchtung geäußert, die seit mehr als 20 Jahren bestehende Einrichtung stehe vor dem Aus. Im Haushaltsplan für das laufende Jahr waren Gelder für die Einrichtung lediglich bis Juni eingeplant. Die Jugendwerkstatt wird von der Stadt und aus Arge-Mitteln finanziert.

Die Jugendwerkstatt durfte sich allerdings nicht mehr selbst um Arge-Zuschüsse bewerben. Städten ist dies nicht mehr erlaubt. Aus diesem Grund musste ein Träger gesucht werden. Im Beratungscentrum hat die Stadt einen Partner gefunden.

„Wir sind optimistisch, dass wir einen Zuschlag erhalten, weil wir einen guten Partner haben und die Jugendwerkstatt einen exzellenten Ruf hat“, hatte Familienbeauftragte Annette Berg bereits im März gesagt und sich von Anfang an optimistisch gezeigt. Grund zur Sorge hatte es ihrer Meinung nicht gegeben.

So weit wie bei dem Fortbestand der Jugendwerkstatt ist die Stadt in Sachen Kompetenzagentur noch nicht. „Wir sind momentan noch in der Findungsphase, was die Verteilung der Aufgaben angeht. Aber was solche Fälle angeht, sind wir immer schon sehr kreativ gewesen. Das Thema Berufsvermittlung kriegen wir auch noch gestemmt“, sagte Annette Berg optimistisch zur Schließung der Agentur.

Weitere Fördergelder zu bekommen oder vorhandene Gelder umzuverteilen, die alle das Ziel der Jugendförderung haben, sei nun die Aufgabe der Verwaltung. Ebenso könne die Beratung auf mehrere Schultern verteilt werden — wie die Schulsozialarbeit, die Jugendwerkstatt oder die Jugendberatungsstelle, die mit 1,5 Stellen besetzt ist.

Drei Stellen hatte der Kreis für die Agentur in Monheim bereitgestellt, die nun wegfallen. „Sehr erfolgreich“, sei die Einrichtung laut der Jugendamtsleiterin gewesen — auch durch die Enge Zusammenarbeit mit den Schulen. Das will Annette Berg in jedem Fall weiterführen, auch wenn sich das Beratungskonzept durch die Umverteilung der Aufgaben ändern wird.