Ein Viertel wird zum Rummelplatz

In sieben Tagen beginnt das 33. Septemberfest.

Monheim. Endlich wieder Schweinchenbahn — „Da sind schon die Eltern drauf gefahren“, sagt Veranstaltungsprofi Helmut Kopp. Für das Septemberfest holt der Kölner die knuffige Kinderbahn wieder auf die Brandenburger Allee. In gut einer Woche verwandeln Mieter, Vereine und Schausteller das Berliner Viertel zum 33. Mal in eine Kirmes. Mit Fassanstich und Freibier am Freitag, 16. September, beginnen die drei Tage des Festes.

„Wir wollten mal feiern“, benennt Martin Belger die Idee. Der Vorsitzende des Mieterbeirats im Berliner Viertel ist schon von Anfang an dabei: „Irgendwann mussten wir die Bremse ziehen, sonst hätten wir ganz Monheim mit der Kirmes zugemacht.“

Im vergangenen Jahr kamen geschätzte 80 000 Besucher zur Feier mit Kebab, Schaschlik und Fischbrötchen. „Mit dem Bus fährt keiner. Die kommen alle zu Fuß“, sagt Kopp. Der Autoscooter sei wieder gebucht, dazu ein nach seiner Bewegung „Scheibenwischer“ genanntes Schleuder-Karussell. Für Stimmung solle ein Bühnenprogramm mit Musik und Folklore sorgen. „Der Trödelmarkt ist aber Mietersache“, sagt Kopp.

Die Sause beinahe ausgebremst hätten die Forderungen der Stadt nach einem Sicherheitskonzept. Der Grund dafür sind allerdings verschärfte Gesetze als Lehre aus der Katastrophe bei der Love Parade in Duisburg. „So was haben wir noch nicht gemacht“, sagt Kopp. Immer neue Abstimmungen seien nötig geworden. Sogar Sicherheitsunternehmen hätte sich der Mieterbeirat angeschaut. „Türsteherszene“, sagt Kopp. Zur Regelung des Verkehrs hole er jetzt eine Kölner Gruppe.

Im Büro des Mieterbeirats sind auf einem Plan der Brandenburger Allee dutzende Feuerwehrwege rot markiert, Gebäude grau eingezeichnet: „Die freien Flächen dazwischen für die Besucher muss man suchen“, sagt Kopp. Sein Blick verrät: Er spricht nur halb im Scherz. Schon im vergangenen Jahr hatten Besucher gegenüber der WZ bemängelt, dass die großen Abstandsflächen die Stimmung dämpften.

Die LEG unterstützt das Fest mit einer Spende: „Monheim ist einer unserer stärksten Standorte. Wir haben nicht vor, etwas an unserem sozialen Engagement zu ändern“, sagt Svenja Poßecker von der Eigentümer-Gesellschaft.

Das Septemberfest beginnt am Freitag, 16. September, um 15 Uhr auf der Brandenburger Allee. Fassanstich ist um 19 Uhr, Musik ab 19.30 Uhr. Gefeiert wird drei Tage lang, Nachtruhe wird jeweils um 22 Uhr sein.