Langenfeld: Alte „Tante Ju“ fliegt über Wiescheids Grasnarbe

LSG Erbslöh: Mehr als 10.000 Freunde des Flugsports erwartet der Klub am Wochenende bei der 28. Auflage des Festes.

Langenfeld. Tollkühne Kerle in ihren fliegenden Kisten sind am kommenden Wochenende wieder reichlich und live in Wiescheid zu erleben. Nicht nur für die 120 Aktiven der Luftsportgruppe Erbslöh ist das Flugplatzfest auf ihrem Gelände am Graf-von-Mirbach-Weg seit 1980 der Höhepunkt des Jahres:

"Wenn das Wetter mitspielt, rechnen wir am Samstag und Sonntag wieder mit mehr als 10000Besuchern aus der ganzen Region", sagt Joël Wagner, der sich um die Öffentlichkeitsarbeit des Klubs kümmert. "Dass wir Attraktionen aus allen Sparten des Luftsports bieten, hat sich herumgesprochen", fügt der 23-Jährige Segelflieger, der sich gerade zum Fluglehrer ausbilden lässt, hinzu.

Und diesmal gibt es gleich einige Neuerungen im Programm: So konnte die Pitts-Special-Kunstflugstaffel aus Greiz verpflichtet werden. Die Piloten wollen in ihren beiden rot-weiß lackierten Doppeldeckern mit geringer Spannweite besonders kitzlige Manöver am Himmel zeigen.

"Die Flugsportfreunde am Boden müssen sich keine Sorgen machen, dass von den engen Flugfiguren eine Gefahr für sie ausgeht. Seit der Ramstein-Katastrophe vor 20 Jahren gelten verschärfte Sicherheitsbestimmungen für Flugtage. Beispielsweise darf das Publikum nicht mehr überflogen werden", so Wagner.

Auch bei den Modellfliegern, die die Schautage jeweils um 9Uhr eröffnen werden (Wagner: "Wir wollen Langschläfer in der Umgebung nicht zu früh wecken.") hat sich ein Meister seines Fachs angekündigt. Daniel Brussow, der bereits mehrfach bei internationalen Wettbewerben ganz nach vorne flog, wird mit seinem Vater und Groß-Motormodellen vom Typ "Edge" mit rund vier Metern Spannweite Kunstflug in Perfektion demonstrieren. Auch während der Mittagspausen von 13 bis 15 Uhr.

Lautstark geht es bei den Starts der Antonov AN2 zu, die von einem 1000 PS starken Sternmotor angetrieben wird und die eine der größten flugfähigen Doppeldecker ist. Pilot Steinbiss nimmt Passagiere zu Rundflügen über das Bergische Land in dem ehemaligen Agrarflugzeug an Bord.

Doch die Maschine ist keineswegs der größte Luftfahrt-Oldtimer, der dem Langenfelder Flugplatzfest seine Aufwartung macht. Wenigstens im tiefen Vorbeiflug über die Grasnarbe wird zweimal täglich die dreimotorige alte "Tante Ju", wie die JunkersJu52 liebevoll genannt wird, zu bestaunen sein. Das Transport- und Passagierflugzeug der 30er und 40er Jahre des 20. Jahrhunderts startet in Mönchengladbach und Essen zum Flug nach Wiescheid.

"Mitfliegen kann man aber in jedem der mehrsitzigen Flugzeuge. Flugscheine gibt es bei unseren Stewardessen am LSG-Info-Stand", sagt Joël Wagner. Dort würden auch alle Fragen rund um den eigenen Traum vom Segelfliegen beantwortet. Mit etwas Glück können Besucher mit dem Los an ihrer Eintrittskarte jede Stunden eines von zwei Rundflug-Tickets gewinnen.

Im Korb eines Heißluftballons können Passagiere am Samstag nach 18 Uhr in die Luft steigen. Im Anschluss an die Landung werden die Hüllen in Wiescheid wieder gefüllt, fürs stimmungsvolle Ballonglühen zu klassischer Musik um 21 Uhr. Die Wartezeit verkürzt die Düsseldorfer Cover-Band "Mr. Beaker". Den leuchtenden Schlusspunkt setzt ein Feuerwerk.

Mit der Planung des zweitägigen Spektakels hatten Ranko Fecker, Christoph Bach, Alexander Thielen und Robert Schmidtmann, die das Organisationsteam bilden, praktisch mit Ende der 27. Festes im Vorjahr begonnen.