Langenfeld: „Es fehlt am Bedarf für ein Hospiz“

Sozialausschuss: Beigeordnete Marion Prell stellte am Mittwoch ihre Analyse vor.

Langenfeld. Braucht Langenfeld neben der ambulanten Begleitung von Sterbenden durch den HospizvereinSt.Martin ein stationäres Hospiz? Diese Frage beantwortete am Mittwochabend im Sozialausschuss Beigeordnete Marion Prell mit einem klaren "Nein".

Die Fachbereichsleiterin für Soziales und Ordnung hatte zuvor ihre 22-seitige Bedarfs- und Kostenanalyse für eine solche Pflegestation vorgestellt.

Prell verwies darauf, dass mit den acht Betten im 14 Kilometer entfernt gelegenen Franziskus-Hospiz in Erkrath-Hochdahl bereits ein Großteil des Bedarfs von etwa zehn Betten für die 500.000 Einwohner des Kreises Mettmann gedeckt sei. Zudem stehe auch Langenfeldern das Caritas-Hospiz in Düsseldorf-Garath mit seinen zehn Plätzen offen.

Seit 2002 wurde die Begleitung dort im Schnitt von drei Langenfeldern pro Jahr in Anspurch genommen. Diese relativ geringe Zahl wertet die Beigeordnete als Beleg dafür, dass die Hospizbewegung St. Martin ihren Schwerpunkt darauf legt, Todkranke so lange und umfänglich wie möglich zu Hause zu betreuen. Darüber hinaus gebe es im Umkreis von 25Kilometern in 13 Einrichtungen 105 weitere Hospizbetten.

Basierend auf Berechnungen der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) für ein wirtschaftliches Acht-Betten-Hospiz mit drei Besuchszimmern am Richrather St.-Martinus-Krankenhaus, kommt die Analyse zu einem Investitionsbedarf von 1,82 Millionen Euro.

Marion Prells Fazit: "Mangels Bedarf sollte zum jetzigen Zeitpunkt von der Einrichtung abgesehen werden. Gemeinsam mit der Hospizbewegung und den Franziskanerinnen werden wir die Bedarfslage aber künftig immer wieder aufs Neue prüfen und der Poltik berichten."