Langenfeld/Monheim Bayer-Campus – Unbeantwortete Fragen zum Thema Grundwasser

Langenfeld · Im Mittelpunkt des Gesprächs am Montag bei der Bezirksregierung standen die wasserrechtlichen Bedenken gegen das Projekt.

Bürgermeister Frank Schneider fand die Angaben der Bayer 04-Vertreter zur Grundwasserproblematik teilweise nicht nachvollziehbar.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Die Besetzung der Gespräche, die am Montag bei der Bezirksregierung zu den wasserrechtlichen Aspekten des geplanten Bayer-Campus stattfanden, war hochkarätig. Es waren nicht nur Vertreter des Landes-Wirtschaftsministeriums und der Staatskanzlei zugegen, sondern auch der Leiter der Oberen Wasserbehörde bei der Bezirksregierung, Landrat Thomas Hendele und der Leiter der Unteren Wasserbehörde des Kreises Mettmann und der Landrat des Kreises Neuss, Hans Jürgen Petrauschke, hier in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Regionalrates im Regierungsbezirk Düsseldorf. Ferner nahmen daran der Bürgermeister der Stadt Langenfeld, Frank Schneider, der Leiter des Verbandswasserwerkes Langenfeld-Monheim, Stefan Figge, und der Monheimer Bürgermeister Daniel Zimmermann teil. Die Vertreter von Bayer 04/Tec Arena hatten Unterlagen zu wasserrechtlichen Themen mitgebracht, die aber nach Darstellung von Frank Schneider nicht aussagekräftig waren. „Es wurden viele Fragen gestellt, die Bayer 04 jetzt zur Bearbeitung mitgenommen hat.“ Diese sollen in der Folge von einer kleinen Expertenrunde erörtert werden.

Unter anderem sei die Frage aufgeworfen worden, inwieweit durch die Düngung nicht nur Stickstoff, sondern durch die Beregnung auch Mikroplastik aus den Hybridrasen ins Grundwasser eingetragen werden könnte. „Dazu gab es keine Angaben“, so Schneider. Ein weiteres Thema war, welche Auswirkungen die Bearbeitung des Bodens im Zuge der Bauarbeiten auf die Bodenqualität haben würden, die bestehenden Kies- und Sand-Schichten hätten eine hohe Durchlässigkeit.

Positive Wasserbilanz für Beteiligte nicht nachvollziehbar

Außerdem sei das Thema Wasserquantität berührt worden, weil die Rasenflächen ja beregnet werden müssten und mithin mehr Wasser verbrauchen würden als die bis dato landwirtschaftlich genutzten Flächen. Wie der Verein Bayer 04 gar zu einer positiven Wasserbilanz komme, habe niemand nachvollziehen können, berichtet Schneider. Gerade die Trinkwassermenge ist ein Thema, das den Bürgermeister umtreibt, weil doch die Studie von 2021 ergeben habe, dass man künftig kaum mehr die bisher wasserrechtlich genehmigten fünf Millionen Kubikmeter werde fördern können. In nährerer Zukunft werden aber wohl keine Pflanzenschutz- und Düngemittel mehr auf den Versuchsfeldern des Laacher Hofes in den Boden gelangen. „Bayer Crop Science hat die Flächen schon an Bayer 04 übereignet“, sagt Schneider.

Die Bezirksregierung Düsseldorf und der Kreis Mettmann betonen die völlige Offenheit des Verfahrens: Bayer 04 Leverkusen sei nach wie vor auf der Suche nach einem passenden Trainingsgelände. „Hierzu fanden und finden weiterhin diverse Gespräche über verschiedene mögliche Standorte statt.“ Eine Realisierung der fraglichen Fläche in Monheim „würde unter anderem eine Klärung der wasserrechtlichen Fragestellungen, eine Änderung des Regionalplans durch den Regionalrat Düsseldorf sowie der landesplanerischen Vorgaben voraussetzen“, heißt es in der übereinstimmenden Presseverlautbarung. Im Mittelpunkt des Gesprächs am Montag hätten die wasserrechtlichen Bedenken gestanden. Der zuständige Kreis Mettmann werde in enger Abstimmung mit der Bezirksregierung Düsseldorf eine abschließende Entscheidung treffen, ob die erforderliche Befreiung von der Satzung des Wasserschutzgebietes erteilt werden könnte, so die Sprecherin der Bezirksregierung.