Langenfeld Vorreiterin auf dem Weg zur Klimaneutralität

Langenfeld · Die Stadtwerke haben für das Jahr 2021 eine eigene Treibhausgasbilanz erstellt.

Die Stadtwerke stellen ihre Flotte von Verbrennungsmotor auf E-Betrieb um, Jana Singer und Julia Dücker (v. li.) beraten.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Der Langenfelder Stadtrat setzte vor einiger Zeit mehrheitlich das energiepolitische Ziel, die Stadt bis 2035 „klimaneutral“ zu gestalten. Mit der Ratsentscheidung, die Energiewende vor Ort auch durch intensivere Nutzung der Windkraft zu verwirklichen, ist ein weiterer, entscheidender Schritt getan. „Ohne Windkraft und stärkere Nutzung der Sonnenenergie (mehr Photovoltaikanlagen) wäre das Ziel nicht zu erreichen“, bestätigt Stefan Figge, Geschäftsführer der Langenfelder Stadtwerke und des Verbandswasserwerkes Langenfeld-Monheim. Als Lieferant von Energie und Verantwortlicher für die Wasserversorgung sähen sich die Werke schon lange verpflichtet, auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität voran zu schreiten. „Das kann nur gelingen, wenn alle gesellschaftlichen Akteure aktiv mitwirken“, betont Figge.

Im Gespräch erläutern Figge und Ulrike Lackermeier, verantwortlich für die Unternehmensentwicklung, die Dekarbonisierungs-Strategie der Stadtwerke und des Verbandswasserwerks, die für andere als Beispiel und Anregung dienen kann. Als Mitglied der ASEW (AG für sparsame Energie- und Wasserversorgung) tauschen sich die Langenfelder seit 2022 mit anderen Unternehmen über geeignete Maßnahmen aus. „Der wichtigste Schritt im kommunalen Klimaschutz beginnt mit einer Strategie und einem klaren Ziel“, sagt Goldy Raimann, Projektmanagerin Nachhaltigkeit bei der ASEW und Projektverantwortliche der Stadtwerke-Initiative Klimaschutz.

Für 2021 haben die Werke eine eigene Treibhausgasbilanz erstellt, um vermeidbare Emissionen in einzelnen Handlungsfeldern zu identifizieren und herunterzufahren, ein Grundstein für weitere Bemühungen. Beispiele für erste Erfolge sind die Reduzierung der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor in der eigenen Flotte und der konsequente Ausbau der Photovoltaikanlagen.

Seit Jahren unterstützen beide Werke Klimaschutzmaßnahmen vor Ort, von Infos über angepasstes Verbrauchsverhalten bis zum offenen Austausch zu nachhaltiger Energieversorgung oder dem Verkauf von Öko-Strom und ökozertifiziertem Gas. Zudem vermitteln die Stadtwerke mit dem jährlichen Kinder-Klimapreis schon den Jüngsten, warum Klimaschutz wichtig ist. „Jetzt können wir diese Aktivitäten noch zielgerichteter durchführen“, hofft Pressesprecher Henning Drees.

Am 6. September fand als „Auftaktveranstaltung“ ein Treffen von Politik, Stadtwerke-Vertretern und Verwaltung statt. Figge kann sich viele Modelle vorstellen, auch Formen der Bürgerbeteiligung seien diskussionswürdig.