Gestaltungssatzung für Langenfeld Einheitliche Fahrradständer für die Innenstadt

Langenfeld · Bis zum Frühling sollen die neuen Fahrradständer private Modelle vor Geschäften ersetzen und für mehr Abstellmöglichkeiten in der Innenstadt sorgen.

Bastian Steinbacher mit den derzeit noch eingelagerten, neuen Fahrradständern für die Langenfelder Innenstadt.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Noch lagern die rund 105 neuen Fahrradständer eingepackt auf dem Gelände des städtischen Betriebshofs, doch bis zum Frühling sollen sie überall in der Innenstadt aufgestellt werden. Das gibt die neue Gestaltungssatzung der Stadt vor. Sie soll für mehr Einheitlichkeit in Langenfeld sorgen.

Bereits im November 2022 hatte die Stadt die neue Gestaltungsrichtlinie beschlossen und im Rahmen dessen klare Vorgaben für private Stadtmöblierungen auf Sondernutzungsflächen gemacht. Fahrradständer in den unterschiedlichsten Varianten, Farben oder mit verschiedenen Werbeaufdrucken wird es dann vor den Geschäften nicht mehr geben. Die Anschaffung der neuen Fahrradständer hat jedoch nicht nur optische Gründe: „Die unterschiedlichen, privaten Fahrradständer haben auf der einen Seite ein zum Teil sehr unaufgeräumtes und unruhiges Stadtbild erzeugt“, sagt Bastian Steinbacher, Leiter des städtischen Betriebshofs. „Auf der anderen Seite sind sie, was Bauart und Nutzung angeht, oft auch einfach nicht mehr zeitgemäß.“ So sei es zum Beispiel häufig nicht möglich schwere E-Bikes oder größere Lastenräder sicher anzuschließen.

Die neuen Fahrradständer sollen hier Abhilfe schaffen und nicht nur als Ersatz für die bisherigen, privaten Modelle dienen, sondern auch das Angebot an Abstellmöglichkeiten in der Innenstadt erhöhen. „Wir haben immer wieder gehört, dass es da in Langenfeld einfach zu wenige von gibt. Man sieht das besonders gut an den Markttagen. Dann sind alle ganz schnell belegt“, sagt Steinbacher. „Bei der Planung haben wir jetzt fast jede freie Ecke berücksichtigt und können so mehr Abstellmöglichkeiten als bisher anbieten.“ Ihren neuen Platz sollen sie dementsprechend nicht nur vor den Geschäften – von denen sich viele in der Schoppengasse oder rund um den Marktplatz befinden – sondern zum Beispiel auch an Standorten vor der Markthalle oder der Stadtgalerie finden.

Bis April, pünktlich zum Start der Saison, sollen die neuen Fahrradständer dann aufgestellt sein. In den kommenden Wochen sei außerdem geplant, die Geschäftsinhaber zum einen zu informieren und zum anderen darum zu bitten, ihre bisherigen privaten Modelle abzubauen.

Die Stadt übernimmt die Kosten für den Austausch der Radständer

Die Kosten für den Austausch werden von der Stadt übernommen. Der Preis für einen Fahrradständer betrage laut Steinbacher ohne Schließsystem etwa 220 Euro. Insgesamt rund 30 000 Euro brutto haben die mehr als 100 neuen Fahrradständer gekostet. 90 Prozent dieser Kosten werden durch ein Projekt von der Landesregierung Düsseldorf gefördert.

Im Herbst letzten Jahres begann die konkrete Planung des Vorhabens inklusive der Auswahl der Fahrradständer. „Die Fahrradständer müssen natürlich verschiedene Anforderungen erfüllen“, erklärt der Leiter des Betriebshofs. So sei bei der Auswahl besonders entscheidend gewesen, dass es Modelle gibt, die mobil sind und sich im Falle von Veranstaltungen, Festivitäten oder Einsätzen von Sicherheitskräften entfernen lassen. Die meisten seien deshalb mobile Varianten. Nur 16 der insgesamt 105 Ständer sollen fest verbaut werden. Weitere Auswahlkriterien waren Sicherheit und Optik, aber auch die Akzeptanz von Interessensverbänden wie dem ADFC.

Letztlich fiel die Entscheidung daher auf Haarnadel-Fahrradständer des Modells „Gotik“ von der Firma Gutzeit Metallbau GmbH. Ähnliche Modelle werden auch in Städten wie Köln oder Bergisch Gladbach eingesetzt. Da dort mitunter Fahrräder samt Abstellpoller gestohlen wurden, entschied man sich bei der Bestellung dazu, die Modelle – statt mit einem regulären Dreikant-Schlüssel – mit einer individuellen Schließung auszustatten. „Wir hatten verschiedene Modelle als Musterstücke bestellt und getestet“, sagt Steinbacher. Von allen getesteten Varianten habe diese die Anforderungen am besten erfüllt. „Der Austausch macht unsere Stadt nicht nur attraktiver, wir fördern damit auch die Zweiradmobilität“, erklärt Steinbacher.

Bei Inhabern aus der Innenstadt herrschen geteilte Meinungen zu der Maßnahme. Einig sind sie sich darin, dass es sinnvoll ist, für mehr Abstellmöglichkeiten im Stadtzentrum zu sorgen. „Gerade im Sommer kommen viele Leute mit dem Rad in die Stadt, deshalb haben wir überhaupt erst einen Fahrradständer aufgestellt“, schildert Caren Daube, Inhaberin der Rosen-Apotheke am Marktplatz. „Solange die Stadt für genug neue Fahrradständer sorgt, ist es für uns kein Problem, den aktuellen zu entfernen.“

Der Schuster Baydan Nejat ist sich sicher, dass einheitliche Fahrradständer schöner sind. „Besser wäre aber, wenn man trotzdem noch Werbung anbringen könnte“, sagt Nejat. Laut Timmy Christopoulos, Inhaber der Änderungsschneiderei am Marktplatz, spiele die Werbung auf seinem Fahrradständer keine besonders große Rolle: „Ich bin seit knapp 40 Jahren hier, man kennt mich“, sagt der Geschäftsinhaber. „Wenn die Stadt das so entschieden hat, werden wir da natürlich mitgehen.“