Langenfeld: SPD fordert dauerhaftes Konzept für die Martinus-Schule
Falsche Prognose der Stadt wirft Fragen auf.
Langenfeld. Die SPD-Fraktion ist sauer auf die Stadtverwaltung, genauer auf das Schulreferat. Für die sechs Ratsmitglieder wurden die Informationen über die in Richrath vom Aus bedrohte katholische Martinus-Schule zu kurzfristig gegeben. Dass der Schulträger von einer nicht vorhersehbaren Entwicklung überrascht wurde, wie es Fachbereichsleiter Ulrich Moenen im Schulausschuss gesagt hatte, bezweifeln die Sozialdemokraten.
In der von der Verwaltung erstellten Schulentwicklungsplanung hatte die Stadt der Schule am Zehntenweg mit 30 Anmeldungen zur ersten Klasse für 2010 sowie 37 für 2011 die Überlebensfähigkeit attestiert. Tatsächlich wurden dort erst 17 Kinder fürs nächste Schuljahr angemeldet. Zu wenig, um eine erste Klasse zu bilden. "Die große Abweichung wirft einen dunklen Schatten auf die Verantwortlichen. Entweder ist ein eklatanter Berechnungsfehler die Ursache, oder die Zahlen wurden wegen der Kommunalwahl geschönt", sagt Kirstin Hänsel, sachkundige Bürgerin der SPD im Fachausschuss. Der Fraktionsvorsitzende Sascha Steinfels führt die bei der CDU offenkundig gewordenen Meinungsverschiedenheiten zum Thema Schulschließung auf die Präsenz der vielen Eltern im Ausschuss zurück. "Bei größerem öffentlichen Druck in den Ausschüssen ist die Rückwärtsrolle der CDU ein einstudiertes Element politischer Artistik."
Die SPD fordert Verwaltung und Martinus-Schule auf, rasch ein tragfähiges Erhaltungskonzept vorzulegen. Dabei müssten Aussagen zur Auswirkung des demografischen Wandels und der Kostenentwicklung des Schulstandorts Zehntenweg getroffen werden. Steinfels: "Nur so ist eine Lösung auf Raten zu vermeiden." HBA