Langenfeld: Tagespflege wird immer beliebter

Eltern schätzen heute das familienähnliche Angebot.

Langenfeld. Die Betreuung von Kleinkindern durch geschulte Tagesmütter wird immer wichtiger. "Die Nachfrage für die Tagespflege hat seit 2007 explosionsartig zugenommen", konstatiert Ute Piegeler. Dem Jugendhilfeausschuss stellte die Referatsleiterin jetzt die Entwicklung vor.

Hatten sich Ende 2007 gerade einmal zwei Prozent der Eltern in einer Befragung der Stadt vorstellen können, ihr Kind unter drei Jahren regelmäßig für einige Stunden von einer Tagesmutter betreuen zu lassen, so stellt sich die Situation heute ganz anders dar. Piegeler: "Nichts ist so alt wie eine Umfrage von gestern. Heute gibt es eine andere Lebensplanung und 14 Monate Elterngeld. 210 Kleinkinder von Berufstätigen werden jetzt in Kindertagesstätten betreut und 69 von 32 Pflegemüttern und einem Pflegevater." Früher habe es auch in Langenfeld kaum Plätze für die unter Dreijährigen gegeben, heute sei die Erwartungshaltung angesichts erreichten Deckungsquote des Bedarfs von knapp 23 Prozent eine andere. "Bei den Zwei- bis Dreijährigen können wir sogar 58 Prozent des Bedarfs befriedigen", sagt Piegeler.

Mehr als 35 Prozent der unter Dreijährigen will Langenfeld bis 2013 einen Betreuungsplatz bieten können. Dafür werden Regelgruppen umgewandelt und zwei zusätzliche Kindertagesstätten gebaut. "Aber ohne die Tagespflege können wir dieses Ziel nicht erreichen", betont Piegeler.

240.000 Euro lasse sich die Stadt die familienähnliche Betreuungsform pro Jahr kosten. Davon könnten lediglich jährlich rund 80.000 Euro durch Elternbeiträge und die 725 Euro pro Tagespflegeplatz vom Land NRW refinanziert werden. "Vier Euro brutto pro Kind und Stunde bekommen die Tagesmütter, das meiste Geld fließt in deren Qualifizierung", sagt Ute Piegeler. Die Stadt übernimmt die Gebühren für die Lehrgänge bei der Volkshochschule (VHS). Ein weiterer Kurs startet nach den Sommerferien 2010. Näheres erklärt Jutta Rechter vom Referat Kindertagesstätten unter Telefon 79 43 74.

Trotz regelmäßiger Schulungen konnte die Zahl der Tagesmütter bisher nicht entscheidend über 30 gesteigert werden. Die Fluktuation ist hoch. Piegeler: "Viele sind selber gerade in die Elternrolle gekommen und entscheiden sich, ein bis zwei Kinder dazu zu nehmen. Wenn sie dann später wieder in den Beruf einsteigen, sind sie für die Tagespflege verloren."