Leerstehende Ladenlokale ruinieren das Stadtbild
Positive Entwicklungen vermeldet dagegen unter anderem das Marktkarree.
Wenn Citymanager Jan Christoph Zimmermann das Problem Ladenleerstand in Augenschein nehmen möchte, muss er nur aus dem Fenster blicken. Direkt gegenüber dem Rathaus sind am Konrad-Adenauer-Platz drei Geschäfte verwaist: Die ehemalige Dresdner-Bank-Filiale ist schon lange geräumt, die Videothek seit wenigen Wochen, und gestern trugen Handwerker das Inventar der gerade geschlossenen Reinigung heraus.
Ein Bummel durch die City führt an einem Dutzend Läden vorbei, in deren Schaufenstern nur Telefonnummern von Maklern zu finden sind. „Sicherlich stehen Ladeninhaber zurzeit sehr unter Druck, nicht zuletzt durch den Online-Handel“, merkt Zimmermann an. Und leere Schaufenster wie am Konrad-Adenauer-Platz oder an der Solinger Straße trübten das Gesamtbild. Doch sehe er zurzeit auch viele positive Entwicklungen — etwa im Marktkarree.
Für dessen Centermanager Karsten Mazanneck hat das neue Jahr nach eigenen Worten „gut angefangen“. Froh sei er über Neubelegungen in der oberen Etage. Kurz nach der Wiederbelebung des italienischen Cafés eröffnete dort ein Outlet-Laden für Damen-Designermode. Zudem verkauft ein neuer Laden „Dampf-Cloud“ E-Zigaretten. „Der Bedarf nach solch einem Fachgeschäft scheint groß gewesen zu sein“, sagt Mazanneck. „Kunden aus dem weiten Umkreis kommen dorthin.“ Und auch der einzige Leerstand im Erdgeschoss gehöre bald der Vergangenheit an. „Vermutlich im Mai eröffnet dort ein Laden, der Damenmode verkauft.“
Als erfreulich wertet Zimmermann auch Veränderungen am Marktplatz, wo sich das Reformhaus Goll im ehemaligen Küchenstudio vergrößert. Zudem öffnet in diesen Tagen das Frozen-Yoghurt-Café „Yomaro“. Und in der Schoppengasse bahnen sich laut Zimmermann Vermietungen an, die gegenüber dem heutigen Ladenbesatz einen Qualitätsgewinn bringen sollen. An der Solinger Straße wird das Haus mit dem ehemaligen Uhrenladen nach Angaben des städtischen Chefplaners Ulrich Beul wohl im April abgerissen. Der verkehrsberuhigende Umbau des gesamten Straßenabschnitts sei bis 2017 zurückgestellt worden. Zunächst müsse Klarheit über den möglichen Abriss und einen Neubau auf der Westseite bestehen. Hauseigentümer Dr. Carlhermann Schürner hält sich bedeckt: „Die Gespräche laufen noch.“