Lokalpatrioten gehen online

Bei Facebook, dem weltweit größten sozialen Netz, lassen sich viele Infos über die Stadt finden.

Langenfeld. Tutti Frutti, Toscana, Don Camillo, Pizza Pazza oder doch Casanova? Auch wenn im Internet keine Einigkeit darüber herrscht, wo es denn nun die beste Pizza in Langenfeld gibt, das Mitteilungsbedürfnis ist groß. Einer fragt, 45 antworten. Und das auf einer Facebook-Seite, die allein durch ihren Namen klar macht, welche Nutzer sich auf ihr austauschen: „We love Langenfeld“ (Wir lieben Langenfeld) nennt sie sich.

Langenfeld ist auf der Internetplattform Facebook, dem größten sozialen Netzwerk der Welt, gleich mehrfach vertreten. Auf der einen Seite prangt das grüne Stadtlogo, die andere hat bereits 798 Fans, die durch einen Mausklick deutlich gemacht haben, dass ihnen der Inhalt gefällt.

Ausgetauscht wird sich über alles: Welche Band tritt heute Abend in Franky’s Bistro auf, wer kommt mit zu „Langenfeld live“ auf dem Marktplatz und wie kommt der neue Kugelschreiber an, in dessen Inneren sich ein Stadtplan versteckt?

Vor allem an privaten Fotografien wollen die Nutzer andere teilhaben lassen. Fotos von der Schlemmermeile werden hochgeladen, Tony hat einen Sonnenuntergang über Langenfelds Feldern festgehalten, der auch prompt zwei Fans findet. Nils zeigt einen Blitz über Langenfeld, Sandra kommentiert es mit „echt cooles Foto“, und Jens macht aus seinem Schnappschuss gleich ein kleines Rätsel: „Na, wo ist das wohl?“ Die korrekte Antwort kommt von Dagmar: „In Reusrath, Schnepprath.“

Aber auch als Werbeplattform wird Facebook genutzt. Die Macher des neuen Langenfelder Alts präsentieren sich, eine Werkstatt klärt über ihre Vorzüge als lokaler Ansprechpartner auf, Bräutigam- und Festmoden Struck hat seine eigene Seite, und eine Massagepraxis verspricht Entspannung nach einem hektischen Alltag.

Eine Gruppe nutzt die Plattform Facebook vor allem für den schnellen Informationsfluss über Blitzer im Stadtgebiet. Schließlich habe dank des mobilen Internets mittlerweile auch jeder Handy-nutzer Zugang zu Facebook und könne die Information einer entlarvten Radarfalle jederzeit an andere Nutzer weiterleiten, schreibt ein Teilnehmer. 150 Mitglieder nutzen das Angebot derzeit. „Baumberger Straße, wenn man von der Wasserskianlage die Brücke runterfährt“, warnt einer. „Ein Glück, schon zu Hause“, antwortet ein anderer.

Auch die Stadt Langenfeld hat sich bereits mit dem Thema beschäftigt und sich ihre Seite bei Facebook gesichert. Dort gibt es allerdings nicht viel zu sehen: „Wir werden vorerst keine Information einstellen“, sagt Sprecher Andreas Voss. „Wir haben das zwar thematisiert, aber wenn man es anständig betreiben will, dann braucht man dafür mehrere Stunden täglich.“ Für diese Mehrarbeit gebe es bei der Stadt derzeit aber keine Kapazitäten. „Wer sich über die Stadt informieren will, dem empfehle ich unsere Homepage.“