Messie-Haus: Der Kampf geht weiter
Die Stadt hat kürzlich den Vorgarten am Rosenweg reinigen lassen. Doch inzwischen sieht es wieder so aus wie vorher.
Langenfeld. Einen Monat nach dem Bericht über das Messie-Haus am Rosenweg, hat sich das äußere Erscheinungsbild des Reihenhauses kaum verändert. „Aber die Stadt war zwischenzeitlich vor Ort und hat den Vorgarten vom Müll befreit“, sagt ein Anwohner, der sich gemeinsam mit anderen Nachbarn seit rund zehn Jahren gegen das Messie-Haus wehrt. „Aber dieser Zustand hält nicht lange an. Mittlerweile sieht es fast wieder so aus, wie vorher“, sagt er.
Jeden Tag haben die Nachbarn das gleiche Bild vor Augen: Plastiktüten, unzählige Kartons, verdorbene Lebensmittel, alte Möbel und Metallschrott liegen auf dem Grundstück des Hauses. Eine ganze Siedlung leidet darunter. Schließlich haben einige Familien bereits Bekanntschaft mit dessen Untermietern gemacht: den Ratten. Mehrfach hatte die Stadt laut Anwohnern in der Vergangenheit einen Schädlingsbekämpfer geschickt, um die Rattennester zu vernichten. „Aber sobald der Schädlingsbekämpfer weg ist, schaffen die Hauseigentümer die Köder wieder beiseite“, sagt eine Anwohnerin.
Christian Benzrath, Leiter des städtischen Referats Recht und Ordnung, will sich zu dem „speziellen Fall“ und der kürzlich dort vorgenommenen Entsorgung aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht äußern. „Generell kann ich aber sagen, dass es in solchen Fällen für eine Stadt wenig Handhabe gibt“, sagt er. Bei hygienerechtlichen Bedenken würden zunächst einmal Zwangsgelder für den Verursacher fällig. Wenn diese nicht bezahlt würden, könnten sogenannte Ersatzvornahmen eingeleitet werden. Und das bedeutet: Das Grundstück kann ohne das Einverständnis des Eigentümers zumindest von verdorbenen Lebensmittelresten gereinigt werden. Die Kosten der Maßnahme trägt dann der Eigentümer.
„Die Möglichkeiten, die wir haben, sind gering. Und die Auswirkungen sind es ebenso“, bedauert Benzrath. „Wir doktern an den Symptomen herum. Das ist das Problem. Wir würden gerne tiefergreifend helfen, können diese Hilfe aber niemandem aufzwingen.“