<strong>Monheim. Erleichterte Gesichter gibt es in diesen Tagen mit Sicherheit beim Abitur-Jahrgang des Otto-Hahn-Gymnasiums. Denn alle 109 haben bestanden. Und die meisten Abitur-Anwärter der Peter-Ustinov-Gesamtschule können sich ebenfalls über die gelungene Reifeprüfung freuen. Die nächsten Stationen der jungen Leute sind unterschiedlich. Lehre, Bundeswehr/Zivildienst, Bewerbung an Unis. Aber wohl einzigartig sind die nächsten Schritte von Lennart Jansen. Der 19-Jährige Abiturient des Otto-Hahn-Gymnasiums studiert seit gut zwei Jahren parallel zur Schule Mathematik an der Uni Köln. "Und eigentlich müsste ich spätestens im Dezember mein Diplom haben", ist er optimistisch. Dabei haben die außergewöhnlichen Leistungen des 19-Jährigen keineswegs schon früh angefangen. Von der Lottenschule aufs Gymnasium war es bis zur zehnten Klasse völlig unspektakulär. "Mein Notenschnitt lag so bei 2,9", erinnert sich der Monheimer, der nun sein Abitur mit 1,4 gemacht hat. Und da war auch niemand, der plötzlich das Riesentalent erkannte. "Das kam einfach von selbst. Und das macht wirklich Spaß." Für die meisten Menschen kaum vorstellbar: Lennart Jansen hat den Mathe-Leistungskurs in der Schule statt fünf nur eine Stunde in der Woche besucht. Trotzdem hat er eine 1,0-Note. Die abwesenden vier Stunden ging es zur Vorlesung an die Uni Köln. Zuhause hat er dann im Schnitt maximal zehn Stunden die Woche fürs Studium Aufgaben gemacht. Wenn Lennart Jansen im Dezember sein Diplom in der Tasche hat, schaut er auf etwas über fünf Semester Studium zurück. Normalerweise gilt ein Abschluss nach acht Semestern schon als sehr schnell. "Hobbies? Natürlich habe ich die. Mit den Freunden was unternehmen und Basketball zum Beispiel", erfüllt Lennart Jansen auch nicht das Streber-Vorurteil. Schach findet er übrigens langweilig. Und auch, wenn er nach dem Diplom noch seinen Doktor-Titel in Mathematik machen will, weiß er noch nicht, worauf er beruflich Lust hat. "Aber es wäre ja schon sinnvoll, wenn es irgendwie mit Mathematik zusammenhängt." Klingt logisch.

Abi-Splitter

Erstmals Zentral In diesem Jahr kamen die Aufgaben für das Abitur erstmals zentral aus Düsseldorf. Doch die Rektoren Hagen Bastian (OHG) und Michael Schlemminger-Fichtler (Gesamtschule) betonen: "Die Aufgaben waren fair. Aber von zu leicht kann nun wirklich keine Rede sein."

Beste Abiturienten Am Otto-Hahn-Gymnasium ist Lara Fleischer Jahresbeste mit der Abiturdurchsschnittsnote 1,0. An der Peter-Ustinov-Gesamtschule schaffte Katharina Langosz die 1,1.

Seiteneinsteiger An beiden Schulen kamen Jugendliche der Realschule in die Oberstufe und schafften das Abitur. Besonders beeindruckend ist in diesem Jahr der Abschluss von Katharina Cohnen (OHG), die einen Abiturdurchschnitt von 1,4 erreichte.

Glückwunsch Insgesamt schafften 155 Jugendliche das Abitur. 109 feiern am Otto-Hahn-Gymnasium, 46 an der Peter-Ustinov-Gesamtschule. Die WZ gratuliert allen Abiturienten herzlich!