Monheim: Center - Abschied von G-Star

Neubau: Die Jeansmarke sollte ein Zugpferd für den dritten Komplex werden. Daraus wird – zumindest die nächsten Jahre – wohl nichts.

<strong>Monheim. Die Jeansmarke G-Star gilt vor allem bei jüngeren Leuten als Kult. Und Monheim ist bisher nicht gerade als Einkaufsparadies in Sachen Kleidung bekannt. Umso erstaunlicher war es, dass Bürgermeister Thomas Dünchheim besagte Firma G-Star an der Angel hatte. Sie sollte ein so genannter Anker-Mieter im neuen Rathaus-Center III werden. Eine komplette Etage sahr Monheims Stadtoberhaupt schon mit der Marke gefüllt. Aber alles deutet darauf hin, dass daraus nichts mehr wird. Zwar betonte Dünchheim gestern, dass man immer noch in Gesprächen mit G-Star sei. Aber laut WZ-Informationen geht man tatsächlich in Reihen der städtischen Wirtschaftsförderung davon aus, dass die Ansiedlung zumindest vorerst geplatzt ist.

Das liegt aber nicht am Standort Monheim. "G-Star stand unter Zeitdruck. Und so schnell wie von der Firma gewünscht, ist der neue Center-Teil nicht zu verwirklichen. Die notwendige europaweite Auschreibung hat viel Zeit gekostet", ist zu hören.

Allerdings heißt das nicht, dass damit die Pläne für den dritten Center-Komplex auf Eis gelegt werden müssen. Denn das Verfahren läuft immer noch auf Hochtouren. Die Ausschreibungsunterlagen sind verschickt. Investoren, von vier Interessenten ist hinter verschlossenen Türen die Rede, haben Zeit bis Ende Januar, um ihre Angebote abzugeben. Dabei wird den Zuschlag wohl das überzeugenste Gesamtkonzept erhalten. Und da kommmen weitere Ankermieter ins Spiel.

Fakt ist: Als Investor Geld in die Hand nehmen wird nur jemand, der auch zumindest zu einem Großteil - marktüblich sind 60 bis 65 Prozent - schon Mieter hat. Und dann ist da noch die städtische Wirtschaftsförderung in Abstimmung mit dem Rat. Denn es gibt verschiedene Aspekte für den Zuschlag. Und weil es sich beim zu bebauenden Grundstück um städtisches Eigentum handelt, haben Rathaus und Politik erheblichen Einfluss.

Da ist einmal die Architektur. Klar ist nach bisherigen Vorstellungen, dass das Gebäude zweigeschossig wird. Netto werden etwa 6500Quadratmeter Verkaufsfläche entstehen. Es wäre doch sehr merkwürdig, wenn Monheims Entscheidungsträger nicht ein Modell bevorzugen würden, dass optisch ausgesprochen gelungen ist.

Dann gibt es da noch den Grundstückspreis. Auch der lässt Spielraum zu mit Blick auf das Gesamtkonzept. Ein mögliches Szenario: Investor A bietet zwei Millionen Euro. Er liegt damit 500000Euro unter dem Angebot des Investors B, hat aber die deutlich attraktivere Architektur. Dann ist da noch Investor C, der einen sensationellen Ankermieter garantieren kann. Da ist reichlich Verhandlungsmasse im Spiel.

Center III: Auf zwei Etagen soll eine Bruttogeschossfläche von jeweils 5000 Quadratmetern entstehen. Insgesamt wird die Verkaufsfläche dann etwa 6500 Quadratmeter betragen.

Entscheidung: Das letzte Wort über den Investor hat die Politik.

Baubeginn: Nach bisherigen Plänen soll Start im Frühsommer sein.

Bestehendes Center: Dort liegt die Einzelhandelsfläche bei etwa 8500Quadratmetern. 6700 Quadratmeter davon sind überdacht. Der Rest verteilt sich auf die Heinestraße und den Eierplatz.