Monheim: IMR vor dem Abschied

Rechtsstreit: Offensichtlich will die Firma nun doch auf einen Vergleich eingehen. Am 14.Juli ist eine Sondersitzung des Stadtrats.

Monheim. Innovative Metal Recycling - der Firmenname klingt grundsätzlich dynamisch. In Monheim steht dieser allerdings seit vielen Monaten für Stillstand. Denn das Unternehmen, besser bekannt unter dem Kürzel IMR, besitzt zwar ein Grundstück von 40000 Quadratmetern im Rheinpark, darf dort aber keine Produktionsanlage zwecks Schrottwiederverwertung bauen.

Zur Erinnerung: Der Stadtrat hatte aufgrund von Protesten vor allem von Anwohnern in einer Kehrtwende im vergangenen Jahr durch eine so genannte Veränderungssperre die Ansiedlung gestoppt. IMR schaltete daraufhin Anwälte ein. Bisher deutete alles auf einen langen Rechtsstreit hin. Jetzt kommt überraschend Bewegung in die Sache.

Laut WZ-Informationen ist für den 14.Juli eine nicht öffentliche Sondersitzung des Stadtrats einberufen worden. Tagesordnungspunkt: IMR. Offensichtlich hat das Unternehmen einen Schlussstrich unter das Kapitel Monheim gezogen. Nun wird verhandelt, wie teuer der Abschied für die Stadt wird.

Offiziell wird zwar nichts bestätigt. Aber allein die Aussage: "Ich kann dazu nichts sagen", von IMR-Geschäftsführer Steffen Adam, ist ungewöhnlich. Bisher hatte der nämlich stets betont, dass man nach wie vor am Standort Monheim bauen wolle.

Doch welchen Preis muss die Stadt - und damit letztlich der Bürger - zahlen für diesen Rückzug? Im Dezember hatte der Rat grünes Licht gegeben für ein Vergleichsangebot von 2,6 Millionen Euro. Den größten Batzen macht die Rückerstattung des Kaufpreises für das Grundstück aus - 1,5 Millionen Euro. Weitere 1,1 Millionen Euro setzen sich zusammen aus so genannten bodenwertserhöhenden Arbeiten von IMR. Hinzu kommen Notarkosten und geltend zu machende Produktionsausfälle.

Selbst, wenn IMR nun auf dieses Angebot eingeht und nicht noch mehr haben will: Woher soll das Geld kommen? Inzwischen ist die Stadt im Nothaushalt angekommen. Und es gibt keinerlei Rücklage für das Vergleichsangebot. Also muss im Falle einer Einigung die übergeordnete Behörde in Mettmann zustimmen. Ohne Genehmigung des Landrats läuft da wohl gar nichts.

In der Politik herrscht derweil Rätselraten über Einzelheiten. Licht in die Sache soll am Montag Bürgermeister Daniel Zimmermann beim Besuch in den einzelnen Fraktionen bringen - in Begleitung des von der Stadt mit dem Thema IMR beauftragten Anwalts.