Nicht in den Schmollwinkel

Hilden. Alles ist gut - fast alles. Gut ist, dass nun keine Zweifel mehr an der Rechtmäßigkeit der Hildener Vergabepraxis bestehen. Gut ist, dass ein Experte mit dem Gutachten beauftragt wurde, der einen exzellenten Ruf zu verlieren hat und damit über den Zweifel erhaben ist, Gefälligkeitsgutachten zu erstellen.

Gut ist aber vor allem, dass die IGH nun auch weiterhin zum Wohle der Stadt tätig werden kann.

Schlecht ist hingegen, dass dies für die geplante Dreifachsporthalle am Holterhöfchen nicht möglich ist. Da hat die CDU mit ihrem Antrag, die Kosten der Finanzierung in die Gesamtkosten einzubeziehen, den Deckel auf den Topf gesetzt. Sparen ist in diesen Zeiten nicht schlecht, aber sollte dies zur üblichen Praxis werden, könnte die IGH ihren Dienst einstellen.

Das wäre ein Nachteil. Denn im Gegensatz zur Stadt, die bei Vergaben ausschließlich auf den günstigsten Preis achten muss, kann die IGH etwa durch Nachverhandlungen dafür sorgen, dass Handwerker aus der Region zum Zuge kommen. Das sichert Arbeitsplätze in Hilden, beflügelt die Einnahmen aus der Gewerbesteuer und spart meistens auch noch Baukosten.

Doch nicht nur deshalb wäre es fatal, wenn sich die CDU jetzt in den Schmollwinkel verzieht und künftig alle Aufträge an die IGH blockiert. Das wäre das Eingeständnis, dass die Wahrheitsfindung nicht der eigentliche Antrieb der vermeintlichen IGH-Affäre war. Dann würde deutlich, dass die CDU dem politischen Gegner und der Verwaltungsspitze lediglich den Erfolg eines gut funktionierenden Instruments nicht gönnt.