Stadtplanung: Grundstücke mit Potenzial

Im Rahmen der Erstellung eines Baulückenkatasters hat die Stadt bereits mehr als 150 Grundstücke als Bauland ausgemacht. Die Besitzer werden angeschrieben.

Monheim. Post von der Stadtverwaltung — das sind meist Gebührenbescheide oder ähnliche kleine Übel. Aber demnächst könnte da was ganz anderes beim Öffnen des Briefes stehen: „Sie haben auf Ihrem Grundstück Potenzial zur Bebauung.

Gerne wird die Stadt Monheim am Rhein Sie unterstützen, wenn Sie weitere Fragen haben.“ So in der Art könnte es beginnen. Und der Absender ist dann Robert Ullrich, seines Zeichens Abteilungsleiter Stadtplanung im Rathaus.

Nachgehakt

Es ist die nächste Stufe in Sachen Baulückenkataster. Unter Ullrichs Federführung ging das Im vergangenen Jahr an den Start. Ziel des Projektes: Brach liegendes potenzielles Bauland im Innenstadtbereich für die Wohnbebauung nutzbar machen.

Nun zieht Ullrich im WZ-Gespräch ein erstes Fazit: „Ich bin ehrlich positiv überrascht, wie viel Potenzial wir bereits ermittelt haben“, sagt er. Nicht weniger als 13 Hektar — das sind 130 000 Quadratmeter oder 13 große Fußballplätze samt Laufbahn — wurden ermittelt. „Das könnten bis zu 100 Wohneinheiten sein“, schätzt der Stadtplaner.

Beispiel Poststraße 16: „Dort gibt es bereits seit 1985 einen rechtskräftigen Bebauungsplan. Eigentlich könnte dort morgen losgelegt werden. Aber nichts geschieht. Manchen Eigentümern ist offensichtlich gar nicht bewusst, dass sie über potenzielles Bauland verfügen. Vielleicht ist es ja an der Poststraße auch der Fall“, sagt Ullrich. Und genau deshalb sollen die Leute angeschrieben werden.

Einige weitere Baulücken: Am Sportplatz, nördlicher Ulmenweg, Schinkelstraße und Auf’m Hofacker. Laut Ullrich wurden bereits mehr als 150 Flächen per Luftaufnahmen identifiziert — meist genutzt als Gartenland. In der nächsten Stufe werden die Flächen vor Ort betrachtet.

Doch nicht nur Areale, für die es bereits einen Bebauungsplan gibt, sind für den Stadtplaner von Interesse. „Grundsätzlich schauen wir uns alle Freiflächen an, auf denen sich Bebauung anbietet. Und wir wollen als Stadtverwaltung den Eigentümern helfen, so sie bauen wollen“, sagt Ullrich. Freilich kann so etwas nur auf freiwilliger Basis geschehen.