Wohnungsmarkt: Preiswerte Wohnungen gesucht

275 Haushalte stehen auf der Warteliste für eine Sozial-Wohnung. Die Stadt hat eine Analyse über den tatsächlichen Bedarf in Auftrag gegeben.

Langenfeld. Werden sie nun gebraucht oder nicht, die preiswerten Wohnungen?

Mieter werden natürlich sofort sagen: „Auf jeden Fall!“ Vermieter hingegen verweisen meist auf Angebot und Nachfrage.

Und Langenfeld spürt den „Fluch Düsseldorfs“ enorm. Aller Städte im so genannten Speckgürtel der Metropole haben deutlich höhere Mieten als das Hinterland. Denn in Düsseldorf selbst ist der Wohnraum knapp. Es wird ausgewichen in die Nachbarschaft. Und genau das heizt die Preise an. Die Stadt Langenfeld hat nun eine Firma beauftragt, eine Analyse zu erstellen.

Nachgehakt

In Zeiten steigender Mieten wird oft der soziale Wohnungsbau gefordert. Der war auch im zuständigen Sozialausschuss ein Thema. „Brauchen wir mehr öffentlich geförderte Wohnungen?“, wurde aus Reihen der Politik gefragt. Und Beigeordnete Marion Prell kann dazu derzeit nur sagen: „Ich weiß es nicht. Deshalb soll die Analyse her.“

Ein Recht auf eine solche Wohnung hat man nur mit einen Wohnberechtigungsschein. Den gibt es bei entsprechend niedrigem Einkommen bei der Stadtverwaltung.

Von daher weiß man dort, wie viele solcher Wohnungen es gibt. „Es sind 1225. Die meisten davon sind Drei-Zimmer-Wohnungen mit 405, gefolgt von 373 Ein-Zimmer-Wohnungen“, weiß Marion Prell. Es gebe eine Warteliste von 275 Haushalten.

Die Tatsache der vielen Suchenden ist für die Beigeordnete allerdings noch nicht der eindeutige Beleg dafür, dass beim sozialen Wohnungsbau unbedingt nachgelegt werden muss. „Wirklich brisante Fälle sind nicht viele dabei.

Da werden wir auch so schnell wie möglich aktiv und versuchen zu vermitteln. Aber meist sind es junge Leute, Auszubildende oder Studenten, die sich auf die Liste setzen lassen, aber sehr wohl Wohnraum bei den Eltern haben“, sagt Prell.

Doch selbst wenn durch die Analyse klar wird, dass der Bedarf da ist, heißt das nicht, dass dem gefolgt wird. Ein Beispiel: Die Stadtwerke werden demnächst umziehen. An der Langforter Straße wird ein Areal für etwa 100 Wohneinheiten frei.

„Die Ausschreibung läuft. Doch letztlich entscheidet der Investor, ob er auch öffentlich geförderten Wohnungsbau will. Wir als Stadt bieten nur das Gelände an“, sagt Ulrich Beul, Fachbereichsleiter Planung im Rathaus.

Der Langenfelder Bauverein hat 155 seiner fast 1000 Wohnungen im sozialen Wohnungsbau. „Derzeit laufen die Planungen für neue Wohnungen an der Königsberger Straße. Es ist noch unklar, ob es auch dort sozialen Wohnungsbau geben wird“, sagt Prokurist Arnd Ziervogel.