Anmeldezahlen: Schüler verlassen Mettmann

Immer mehr Eltern melden ihre Kinder an Schulen in Nachbarstädten an.

Mettmann. Insgesamt 346 Grundschüler werden im Sommer auf die weiterführenden Schulen wechseln. Nahezu 60 Mädchen und Jungen werden in den Nachbarstädten zur Schule gehen. Ein Großteil davon zur Gesamtschule in Heiligenhaus oder zur Wülfrather Realschule.

Ein Trend, der von Jahr zu Jahr stärker wird. Und eine Zahl, die die Stadtschulpflegschaft aufhorchen lässt. "Die hohe Auspendlerquote ist eine Abstimmung mit den Füßen", meint der Vorsitzende Gregor Neumann. Seit langem werde in die Mettmanner Schulen nicht genug investiert.

Die Gründe für die hohe Zahl an Schülern, die den Mettmanner Schulen den Rücken kehren, werden in der Elternschaft kontrovers diskutiert. Viele Eltern schätzen die Vorteile einer Gesamtschule und möchten ihren Kindern alle Wege offen halten. Die Wülfrather Realschule wirbt vor allem mit ihrem bilingualen Zweig, der Zweisprachigkeit besonders intensiv fördert.

Einfluss auf die Entwicklung der Anmeldezahlen hat vermutlich auch die verkürzte Abiturphase bei den Gymnasien. Viele Eltern befürchten offenbar, dass der Wechsel nach der zehnten Realschulklasse in die gymnasiale Oberstufe nicht mehr zu schaffen sein könnte, und das Schulsystem so an Durchlässigkeit verliert.

Vor allem bei der Realschule haben sich die Anmeldezahlen im Vergleich zum vergangenen Jahr nahezu halbiert. Bislang sind dort 48 Schüler angemeldet, so dass auch die Zweizügigkeit auf recht wackeligen Beinen steht. "Sollte die Schülerzahl pro Klasse auf weniger als 23 sinken, wird die Bezirksregierung über eine Ausnahmegenehmigung entscheiden müssen", kündigt Fachbereichsleiterin Astrid Hinterthür an.

Ein ähnliches Schicksal könnte auch die Anne-Frank-die Hauptschule ereilen. Dort sanken die Anmeldezahlen, so dass vermutlich nur noch eine Eingangsklasse an den Start gehen wird. Allerdings könnte sich mit der Einführung des Ganztages zum 1. August dort noch einiges zum Guten wenden.

346 Grundschüler Insgesamt 346Grundschüler werden nach den Sommerferien auf weiterführende Schulen wechseln.

57 Kinder 57 Kinder tauchen in den von den Schulen übermittelten Anmeldezahlen nicht auf. Sie gelten als so genannte Auspendler und besuchen vermutlich Schulen der Nachbarstädte.

Verteilung Insgesamt 218 Schüler wurden an den Gymnasien angemeldet (Konrad-Heresbach-Gymnasium: 129, Heinrich-Heine-Gymnasium: 89).

Realschule Im vergangenen Jahr wechselten noch 86 Grundschüler auf die Realsschule, in diesem Jahr wurden dort nur noch 48 Schüler angemeldet.

Hauptschule Bei der Anne-FrankHauptschule ist die Anmeldezahl von 32 Jungen und Mädchen auf 21Schüler gesunken.