Ausstellung in Mettmann: Neanderthal Museum auf Tour
In zwei Überseecontainern wird in einer mobilen Ausstellung über die Evolutionslehre von Charles Darwin informiert.
Mettmann. Normalerweise kommen Schüler (und Erwachsene) in das Neanderthal Museum, um etwas über Themen wie die Evolution und Menschheitsgeschichte zu lernen. Demnächst wird aber das Museum zu den Wissbegierigen im Land kommen.
Genauer gesagt, ist es die Stiftung Neanderthal Museum, die gemeinsam mit der NRW-Stiftung "Natur, Heimat, Kulturpflege" im kommenden Jahr auf die "EvolutionTour" geht.
Zwei Überseecontainer, die schon alleine wegen ihrer äußeren optischen Aufmachung neugierig machen, bieten viel Wissenswertes. Durch interaktive Installationen erhalten die Besucher Einblick in die Evolution. Vielfalt, Sexualität, Zufall oder etwa Mutationen - alles spielt dabei eine Rolle.
Die Ausstellungsobjekte sind spielerisch, aber immer naturwissenschaftlich korrekt. "Ein Ziel dieser Wanderausstellung ist, die Naturwissenschaften zu den Schulen zu bringen. Darwins Evolutionslehre steht nämlich längst nicht mehr überall auf dem Stundenplan", sagt Bärbel Auffermann, stellvertretende Leiterin des Neanderthal Museums, die das Konzept der Ausstellung entwickelt hat.
Dabei sollen die beiden Container ein Lernort für alle Altersgruppen sein. Speziell für Schulklassen wurde aber ein Begleitmaterial entwickelt, das eine Integration der Container-Inhalte in den Unterricht ermöglicht.
Natürlich ist die "EvolutionTour" auch ein gutes Stück Werbung für das Neanderthal Museum. Nicht weniger wichtig ist für die Museumsmacher - gerade im auslaufenden Darwin-Jahr - ein deutliches Zeichen zu setzen. "Die Gefahr antiwissenschaftlicher Haltung wächst, und Naturwissenschaften interessieren immer weniger Menschen", warnt Museumsdirektor Gerd-Christian Weniger.
Wenn die Evolutionslehre von Charles Darwin aus Lehrbüchern zugunsten einer Schöpfungsgeschichte verschwindet - so wie in den USA, wo man von einer Theorie der Evolution spricht -, dann kommt die Aufklärung ins Wanken. In den USA seien die Anhänger (Kreationisten) auf dem Vormarsch, sagte Gert Kaiser, Vorsitzender der Stiftung Neanderthal Museum.
"Das Geschwür des Kreationismus hat sich schon in die Gesellschaft eingefressen", weiß er auch aus persönlichen Erfahrungen. Auch der Europarat hat schon in einem Bericht auf die Gefahren durch kreationistische Bestrebungen für das Bildungssystem Europas hingewiesen und einen Aktionsplan gegen diese Einflussnahme gefordert.