Blutbuche: Jetzt hat der Bürger das letzte Wort
Stadtparlament stimmt gegen das Begehren. Am 16. Dezember wird abgestimmt.
Mettmann. Blutbuche oder Königshof-Karree - darüber soll nun der Bürger abstimmen. Nachdem der Rat gestern Abend mehrheitlich den Bürgerentscheid zur Rettung der Buche abgelehnt hat - nur zwei SPD-Ratsherren und vier grüne Mandatsträger stimmten dafür - muss die Stadt einen Bürgerentscheid durchführen. Über 31000 Einwohner können an der Abstimmung, für die der Rat gestern 65 000 Euro bewilligen musste, teilnehmen. Der ursprünglich für den 13. Januar anberaumte Termin für den Entscheid wird auf den 16. Dezember vorgezogen.
Scharf kritisiert wurde von den Parteien und vom Bürgermeister der Ton, den die Bürgerinitiative gegenüber dem Rat angeschlagen hatte. SPD-Fraktionschef Christian Denstorff sprach sogar von Diffamierung, wenn behauptet werde, dass der Rat seit 30 Jahren in Mettmann nichts bewegt hätte, die Ratsmitglieder überheblich und arrogant wären und nicht die Interessen der Bürger vertreten würden. Außerdem wehrten sich Verwaltung und Rat gegen die Äußerung Hüttens, dass der Rat selbst bei einem gescheiterten Bürgerentscheid keine Legitimation habe, das Kö-Karree zu bauen. "Was haben Sie für ein Verständnis von Demokratie?" fragte Bürgermeister Bodo Nowodworski. In 45 Minuten rollte der Bürgermeister die Geschichte um die Planungen des Kö-Karrees noch einmal auf. Sein Appell, dies sei die letzte Chance für Mettmann und den Einzelhandel, wurde vom Rat erhört.