Erkrath steht vor einer strahlenden Zukunft
Mobilfunkkonzept: Das Scheitern wurde gestern im Fachausschuss beraten. Guter Rat blieb Mangelware.
Erkrath. In Sachen Mobilfunk ist die Zukunft Erkraths eine äußerst strahlende. Auch wenn gestern kein Politiker auf der Sitzung des Planungsausschusses die Worte in den Mund nehmen wollte - das Mobilfunkkonzept und damit die Hoffnung der Bürger auf eine Minimierung des Belastung sind vorerst gescheitert.
Von "Das hört sich überhaupt nicht gut an" (Peter Knitsch, Bündnisgrüne) bis "Unsere Fraktion ist frustriert" (Jan Wolter, SPD) reichten die Reaktionen auf die Ausführung von Technischem Dezernenten Klaus-Dieter Holst über sein Gespräch mit Vertretern der vier Mobilfunkbetreiber, die in der Stadt im Geschäft sind. "Der Vertreter von O 2 hat ganz klar festgestellt, dass ihn unser Konzept überhaupt nicht tangiert", sagte Holst. Der Vertreter von E-Plus habe so ähnlich formuliert.
Klar sei in diesem Gespräch außerdem geworden, dass die Firmen nicht einsehen, warum sie ihr Netz an die Bedürfnisse in Erkrath anpassen sollen. Im Gegenteil: Nicht der Rückbau von Antennen sei Thema gewesen, vielmehr habe ein Unternehmenssprecher unverblümt angekündigt, Ziel sei "der vollständige Ersatz des Festnetzes". Alle Menschen sollen demnach via Handy miteinander kommunizieren.
"Dem sollten wir uns nicht beugen", gab sich Peter Knitsch von den Grünen gewohnt wortstark - und ließ Vorschläge wie die folgen, Vorranggebiete für Mobilfunk im Außenbereich auszuweisen und den Gesetzgeber aufzufordern, zu handeln.
CDU-Sprecher Manfred Lübeck kritisierte die Tatsache, dass sich der Gutachter nicht dazu geäußert habe, "dass sein Gutachten in der Luft zerrissen worden ist". Wurde es nicht, korrigierte ihn Holst. Bis zu Inhalten des Konzepts sei man bei dem Gespräch mit den Betreibern gar nicht vorgedrungen.
Bleibt die Durchhalteparole von BmU-Chef Bernhard Osterwind, die an die Hoffnung erinnert, in der Wüste einen Getränkemarkt zu finden. "Wir müssen die Nerven behalten und dürfen nicht vom Kurs abweichen." Man solle allerdings niemandem versprechen, dass in den kommenden Monaten die Antennen wegkommen. . .