Bürgerin fordert öffentliches WC
Anschaffung würde laut Verwaltung rund 100 000 Euro kosten.
Mettmann. Braucht die Innenstadt eine öffentliche Toilette? Die Politik muss sich jetzt mit dieser Frage befassen und soll am 17. Dezember im Rat grundsätzlich entscheiden. Am Mittwoch war aber zunächst der Bauausschuss an der Reihe.
Anlass ist eine rund elf Monate alte Bürgeranregung: „Die Kreisstadt sollte eine menschenwürdige Einrichtung zur Verfügung stellen“, hatte Hanna Köster im Dezember 2012 formuliert. Treppenabgänge und Büsche dürften nicht die einzige Möglichkeit für das „Geschäft“ sein.
Damals hat die Politik eine Entscheidung vertagt, „auch weil wir die Erfahrungen mit dem öffentlich WC in der Königshof-Galerie abwarten wollten“, sagt Dezernent Kurt Werner Geschorec.
Nun steht der Bürgerantrag wieder auf der Tagesordnung. „Nicht, dass es eine Statistik geben würde, wie die Toilette in der Galerie frequentiert wird, aber sie ist barrierefrei zugänglich und entspricht allen Ansprüchen“, sagt Geschorec.
Das kann über die Toilette im Kiosk am Jubiläumsplatz nicht behauptet werden. „Ich wusste gar nicht, dass da ein Klo ist“, sagte am Mitwoch eine Passantin. Denn Hinweise gibt es nicht.
„Als Mettmanner weiß man, wo man hingehen kann, in welche Geschäfte oder Gaststätten“, sagt Erna Schütz, die sich als „mobile Rentnerin“ bezeichnet. Eine öffentliche Toilette ist für sie kein Thema. Auch der Erkrather Frank Thoms (41), der eigenen Aussagen zufolge regelmäßig in Mettmann einkauft, sieht „kein WC-Problem“.
„Jeder weiß doch: Wo ein neues Einkaufszentrum ist, ist auch ein Klo. So groß ist Mettmann nicht.“ Das sieht ein Passant auf der Mühlenstraße ganz anders: „Klar braucht Mettmann ein neues WC.“
Geschorec hat Bedenken, ob ein öffentliches WC nötig ist — auch vor dem Hintergrund der Kosten. Die werden von der Stadt auf 100 000 Euro geschätzt, die Folgekosten auf rund 10 000 Euro im Jahr. Geschorec: „Das ist schon ’ne Menge Geld.“