Umweltschutz in Mettmann Ortsgruppe des BUND informiert auf Wochenmarkt am Jubiläumsplatz
Mettmann · Kleine Steine und Schotter anstelle bunt blühender Pflanzen, Sträucher und Stauden. Sogenannte Schottergärten mögen aufwandsarm sein, sie sind aber eine Gefahr fürs Mikroklima. Was die Ortsgruppe des BUND weiterhin in der Sache unternehmen möchte.
Natur- und Umweltschutz ist nicht nur eine Sache der Politik. Aktiv einbringen kann sich jeder – privat und in der Gruppe. So wie es etwa die Mitstreiter der BUND-Ortsgruppe Mettmann um deren Frontfrau Ursula Ripke seit der Wiedergründung vor zwei Jahren tun. Über ihre Aufgaben und Pläne informieren sie im kommenden Monat auf dem Wochenmarkt auf dem Jubiläumsplatz sowie bei der Jahreshauptversammlung, an der jeder, der Interesse hat, teilnehmen kann und eingeladen ist.
„Was wir uns wünschen, sind vor allem mehr Aktive, damit wir uns auf weiteren wichtigen Aufgabenfeldern engagieren können“, informiert Ursula Ripke zu der Handvoll Mitstreiter. Ins Visier genommen sind zunächst sechs dicke Themenfelder, wozu die Pflege einer Streuobstwiese im Naturschutzgebiet Laubach oder die Teilnahme an einer Challenge zum Sammeln von Zigarrettenkippen gehören.
Vorgenommen hat sich die Gruppe vor allem „mehr Aktionen mit Kindern“. Bei naturkundlichen Spaziergängen soll der Blick auf „kleine Schönheiten, aber auch die Fragilität der lokalen Natur“ geschärft werden und auch sogenannte Ausgleichsflächen näher unter die Lupe genommen werden. Ein weiteres Projekt ist, sogenannte „Tiny forests (Miniwälder)“ anzulegen.
Schottergärten sollen
weniger werden
Die Liste dessen, was die Ortsgruppe in den vergangenen beiden Jahren unternommen hat, um Flora, Fauna und Mikroklima in ihrer Stadt zu erhalten oder sogar zu verbessern, kann sich sehen lassen. Eine der am meisten beachtetsten aber auch kontrovers debattierten ist der Start einer Initiative, um die weitverbreiteten Schottergärten zurückzudrängen. Die Stadtverwaltung wäre in diesem Kontext bereit gewesen, einen entsprechenden Info-Brief zu den ökologischen und rechtlichen Aspekten an alle Grundstückseigentümer zu verschicken, „aber dies wurde im Umweltausschuss des Stadtrats abgelehnt. In einem informellen Gespräch mit Bürgermeisterin Pietschmann haben wir auch vereinbart, gemeinsam den Rückbau der Schotterbeet-Altlasten vor dem Rathaus anzugehen.“
Auch die vielzähligen Neu- und Ausbauten in der Stadt sind für die BUNDler ein Beschäftigungsfeld. So wurde unter anderem eine artenschutzrechtliche Stellungnahme für das Areal am Peckhaus – dies ist der geplante Standort für die neue Feuerwache – verfasst, im Stadtrat wurden Erklärungen abgegeben zum Neubau der Gesamtschule und eines sogenannten Nahversorgungszentrums auf Ackerflächen sowie zur geplanten touristischen Nachnutzung der blauen Lagune, also des Steinbruchs Laubach im Neandertal. Die mit Grünflächenamt und Bauhof geführten Gespräche hatten das Ziel, eine Reduzierung des Mähens von Grünflächen und Straßenrändern zu vereinbaren, „so konnten wir den Erhalt eines Orchideenbestands im Comberg-Park in Metzkausen erreichen. Wären wir mehr Leute, könnten wir noch mehr unternehmen“, appellieren die Mitglieder der Mettmanner BUND-Ortsgruppe an Naturliebhaber und -schützer, sich in der Gruppe einzubringen.