Der Verkehr rollt jetzt wieder über die Brücke Dieker Straße

NRW-Verkehrsminister Lutz Lienenkämper gab das Bauwerk wieder frei.

Haan. Nach mehr als fünf Monaten Bauzeit rollt seit dem Wochenende wieder der Verkehr über die Brücke Dieker Straße. Zuvor hatten Landesverkehrsminister Lutz Lienenkämper, Landrat Thomas Hendele und Bürgermeister Knut vom Bovert das Bauwerk seiner Bestimmung übergeben.

Es war eine Punktlandung, nachdem der Kälteeinbruch in der vergangenen Woche beinahe die Inbetriebnahme verschoben hätte. "Wir waren kurz davor, alle wieder auszuladen", blickte Landrat Hendele zurück auf eine ereignisreiche Woche, in der bis kurz vor dem Zieleinlauf nicht feststand, ob die winterlichen Temperaturen das Bauvorhaben erneut verzögern würden. Schließlich klappte dann doch noch alles wie geplant, und der Verkehr rollt jenseits der Umleitungsstraßen wieder auf direktem Weg über die K 16.

Dem Bauvorhaben waren eine lange Planungsphase und das Ringen um Finanzierungsmöglichkeiten vorausgegangen. Vor zehn Jahren wurden bei einer der regelmäßigen Brückenprüfungen erhebliche Schäden festgestellt. Bereits ein Jahr später wurde der Planungsauftrag für die Brückenerneuerung erteilt, doch dann ließen die beantragten Landesmittel auf sich wart en.

Im Sommer wurde es schließlich ernst für die Brücke, vier Monate Bauzeit waren eingeplant. Dass schließlich fast ein halbes Jahr daraus wurde, lag vor allem an den Unwägbarkeiten, die erst während der Bauphase erkennbar wurden. "Die alten Pläne stimmten hinten und vorn nicht. Außerdem waren Teile der Brücke mit Beton zugeschüttet", sprach Hendele über die Gründe, die dazu geführt hatten, dass die geplante Bauzeit von vier Monaten nicht eingehalten werden konnte.

Bereits im Vorfeld hatte es umfangreiche Untersuchungen gegeben, um die Verkehrslenkung während der Bauphase zu klären. "Es gab keine Alternative zur Vollsperrung", sagte der Landrat. Für eine Teilsperrung der Brücke hätte man eine achtmonatige Bauzeit hinnehmen müssen.

Ferner hätte ein Risiko bestanden, dass die befahrbare Brückenhälfte überlastet und beschädigt und so nicht nur die Verkehrsteilnehmer, sondern auch die darunter herlaufende Bahntrasse mit ICE-Verkehr gefährdet gewesen wären.

Außerdem hätten bei einer Teilsperrung die Bauarbeiten erst zum Ende der Ferienzeit beginnen können, was zu einer zusätzlichen zeitlichen Verzögerung geführt hätte. "Dann hätten wir hier erst an einem sonnigen Frühlingstag des nächsten Jahres gestanden", ließ Hendele keinen Zweifel daran, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Nicht nur die Autofahrer, sondern auch die Anwohner und die umliegenden Einzelhändler können nun jedenfalls aufatmen. Der Verkehr rollt wieder - ohne Umleitungen, Staus und komplizierte Ampelschaltungen.