Mettmann: Ein Star bei den Bundesjugendspielen
Der Fußball-Europameister von 1972 verteilte am Freitagmorgen in der Grundschule Herrenhauser Straße Urkunden. Kleine Autogrammjäger umlagerten ihn wie einen Star.
Mettmann. "Kann ich bitte ein Autogramm für meinen Papa haben", zappelt die zehn Jahre alte Lisa Küchler ganz aufgeregt vor dem ehemaligen Fußballnationalspieler Erwin Kremers hin und her und reicht ihm einen kleinen weißen Zettel, "er ist nämlich Schalke-Fan." Kremers lächelt, beugt sich zu dem Mädchen herunter, greift in seine Manteltasche und sagt ihr ganz vertraulich: "Dann bekommst Du eine richtige Autogrammkarte. Aber leise, nicht weitersagen Ich hab’ nicht so viele dabei."
Der ehemalige Fußballprofi (Borussia Mönchengladbach, Kickers Offenbach und Schalke 04) und Europameister von 1972 war am Freitag in der Grundschule Herrenhauser Straße, um den Schülern ihre Urkunden der Bundesjugendspiele Geräteturnen zu überreichen. Sportlehrer Lothar Mix hatte Kremers, der in Ratingen-Hösel lebt, angeschrieben und gebeten, die Urkunden zu verleihen. Kremers sagte zu.
Bevor der offizielle Teil der Urkunden-Übergabe begann, durften einige Grundschüler den Fußballer mit Fragen löchern. So wollte Phil wissen, wie lange er denn Fußball-Profi gewesen sei. Kremers: "Zehn Jahre, dann hatte ich eine Verletzung und musste mit dem Fußball aufhören. Da war es gar nicht so schlecht, dass ich früher in der Schule gut aufgepasst habe", sagte Kremers.
Kremers Adresse hatte Sportlehrer Mixa über einen Autogrammwunsch seiner Tochter Isabell durch Zufall rausbekommen. "Hinten auf der Autogrammkarte, die Sie meiner Tochter geschickt haben, stand ihre Privatdadresse." "Ach?", wunderte sich der Fußballer.
Nachdem Kremers seiner Pflicht nachgekommen war, folgte die Kür. Er musste sich viel Zeit nehmen, um die kleinen Autogrammjäger zu befriedigen, die ihn wie einen Star aus einer Kinderserie umlagerten. Der sympathische Mann mit den kurzen grauen Haaren fühlte sich unter den Schüler sichtlich wohl. Anschließend fuhr er nach Gelsenkirchen zur Tafel, um dort bei der Ausgabe von Mittagessen für Obdachlose zu helfen. tl