Erkrath: Die Neue Mitte wächst weiter

Nachdem die Arbeiten auf Pose Marré acht Wochen ruhten, laufen sie seit August mit einem neuem Unternehmen planmäßig weiter.

Erkrath. "Natürlich hängen wir jetzt zwei Monate hinterher. Das ist Fakt. Trotzdem befinden wir uns im Soll." Chefarchitekt Georg Krautwurst und Constanze Paffrath, die Geschäftsführerin der Neuen Mitte GmbH, sind heilfroh, dass die Arbeiten auf dem Pose-Marré-Gelände in Alt-Erkrath wieder nach Plan verlaufen.

Dennoch treibt es ihnen nach wie vor die Zornesröte ins Gesicht, wenn sie an den Juni und Juli denken. Damals lag die Mega-Baustelle rund acht Wochen nahezu komplett still, weil der Ruhrgebiets-Firma, die für die Roh- und Trockenbauarbeiten zuständig war, gekündigt werden musste.

"Dass mit dem Unternehmen etwas nicht stimmte, erkannten wir erst nach und nach", erzählt Georg Krautwurst. "Erst als die Firma Lieferanten und Material nicht mehr bezahlen konnte und sich die Mitarbeiter zunehmend rarer machten, wussten wir, was los ist." Als der Ernst der Lage schließlich erkannt worden sei, "haben wir schnell und gut gehandelt".

Mittlerweile wurde ein neues Unternehmen aus Premnitz im Havelland gewonnen, das die Arbeiten fortsetzt. "Seit August läuft wieder alles nach Plan", sagt Constanze Paffrath. "Die Rampf Bau GmbH genießt einen hervorragenden Ruf." Obendrein bestehen seit jeher gute Kontakte zwischen Rampf und dem Investor der Neuen Mitte, Hasso von Blücher.

Schließlich hat dessen Unternehmen seinen Hauptproduktionsstandort in Premnitz. "Mit Rampf haben wir bereits mehrere Projekte erfolgreich realisiert", so Constanze Paffrath. Gegen den gekündigten Roh- und Trockenbauer, "mit dessen Arbeit wir bis dahin zufrieden waren", sei derweil ein Verfahren anhängig.

"Das waren echt nervenaufreibende Monate, in die wir auch noch unverschuldet reingerutscht sind", gesteht Georg Krautwurst. "Zumal die Gerüchteküche ohne Ende brodelte und sogar unsere Pleite kolportiert wurde." Dabei, so der Architekt, "hätte ein Gang in unser Servicebüro gereicht, um aufgeklärt zu werden."

Die aktuell sichtbarsten Fortschritte tun sich bei den direkt an den Bavierpark angrenzenden Atelierhäusern, den Stadtvillen, dem Düsselwürfel und der Tiefgarage an der Gerberstraße. In den Häusern sind bereits die Fenster und Garagentore drin, und auch innen wird schon fleißig verputzt.

"Wir gehen davon aus, dass die Wohnungen im ersten Quartal 2011 bezugsfertig sind", erklärt Georg Krautwurst. Noch früher soll die 42 Stellplätze umfassende Tiefgarage fertig sein. Dort wird entlang der Gerberstraße die Erde wieder aufgeschüttet, um den sogenannten Berliner Verbau, der während der Bauarbeiten das Absacken der Straße verhindern sollte, wieder aufzuheben.

"Bis die Häuser bezogen werden können, muss die Garage fertig sein", so Krautwurst. "Schließlich erfolgt die Erschließung dieses Bauabschnitts über die Gerberstraße und die Tiefgarage hinweg." Während eine Hälfte des Garagendaches fast fertig ist, sind auf der anderen die Eisenflechter bei der Arbeit, damit auch dort der Beton einfließen kann.