Erkrath: Heißhunger auf Käsebrötchen

Vor 25 Jahren zogen Reinhard und Ulrike Berns nach Japan.

Erkrath. "Endlich wieder ein Käsebrötchen essen”, antwortet Reinhard Berns auf die Frage, worauf er sich in Erkrath am meisten gefreut hat. Seit 25 Jahren lebt er gemeinsam mit seiner Frau Ulrike und zwei Kindern in Japan und ist dort als Pastor und Missionar tätig. Zurzeit ist das Paar auf "Heimaturluab". Wie lebt es sich in dieser fremden Kultur? Haben die Berns manchmal Heimweh? Fragen über Fragen.

"Ich wollte nicht immer Missionar werden, wusste anfangs auch nicht, ob ich lieber Theologie oder Maschinenbau studieren sollte, doch dann las ich eine Stelle in der Bibel, die wie folgt lautet: ,Geh von zu Hause weg in ein Land, was ich dir zeigen werde.’ Und mir war in dem Moment klar, dass Gott zu mir gesprochen hatte.”

Auch seine Frau hatte zunächst andere Zukunftspläne: "Eigentlich wollte ich Lehrerin werden. Aber ich kann mich noch erinnern, wie ich damals mit meiner Cousine mit 13 Jahren gebetet habe und wir uns gewünscht haben, dass sie Krankenschwester und ich Missionarin werde.”

Kennen gelernt haben sich die Berns in der Kirchengemeinde. 1982 gingen sie nach Japan. "Die ersten Jahre waren eigentlich eine reine Entdeckungsreise, auch wenn wir einen kleinen Kulturschock erlebten. Besonders die Sprache bereitete uns Schwierigkeiten”, sagt Ulrike Berns.

Mit ihren zwei Kindern Johannes (16) und Lukas (14), die in Japan geboren wurden, reden sie zu Hause deutsch, und auch der Alltag ähnelt dem in ihrer Heimat: "Wir frühstücken gemeinsam, die Kinder gehen zur Schule und meine Frau und ich nehmen unsere Arbeit auf, führen Gespräche mit Menschen und stehen ihnen bei Problemen zur Seite.”

Doch für die beiden steht nun ein neuer Lebensabschnitt an: "Unsere Kinder werden in Tokio auf eine deutsche Schule gehen, dort ihr Abitur machen und im Internat leben, da die Entfernung zu groß ist." Eine Rückkehr nach Deutschland können sie sich vorerst nicht vorstellen: "Das ist für uns keine Frage, denn wenn wir zurück nach Japan fliegen, dann fliegen wir nach Hause", meint Ulrike Berns.