Erkrath: Liebeserklärung an raue Wasser
Nicole Schwerdtfeger zeigt Bilder der Insel Rügen.
Erkrath. Dem Meer ist es egal, wer auf seine wogenden Wellen und im Sonnenlicht glitzernden Wassertropfen guckt. Das darf nicht nur jeder, das macht auch jeder. Nicola Schwerdtfeger ist eine von ihnen.
Was sie dabei gesehen, entdeckt und empfunden hat, zeigt sie im Alten Bahnhof Erkrath. "Man möchte wirklich alles festhalten", sagt die gebürtige Niedersächsin, die schon lange in Erkrath zu Hause ist, über Rügen. 2007 ist sie zusammen mit 20 Malkollegen auf das Eiland gereist und 14 Tage lang zwischen Sassnitz und Großzicka in Häfen und Küstenstreifen gewesen, um Impressionen zu sammeln.
Das Ergebnis ist mit einer Vernissage am Sonntagmittag eröffnet worden und nun im Café Nixe im Bahnhof in Alt-Erkrath zu sehen. "Alle Arbeiten sind vor Ort entstanden", so die gelernte Floristin. Das erklärt die Kleinformatigkeiten der Arbeiten, die allesamt Eindrücke rund ums Thema "Meer" und "Wasser" vermitteln.
Mit wenigen Pinselstrichen sind Kähne und Boote skizziert, mit nur wenigen Farbstrichen entstehen ganze Landschaften. Alles erscheint mild und anheimelnd. "Dabei war das Wetter überaus wechselhaft. Zum Teil haben wir uns unter Regenschirmen und Planen vorm Regen geschützt."
Wurden die Wolkenbrüche zu stark, verstaute sie alle Malutensilien und suchte einen sicheren Unterschlupf. Dieses Milde kommt auf den Bildern durch die Farbmischungen heraus. "An Alles habe ich ganz viel Weiß gegeben." Das nimmt den Grundtönen die die Härte. Vorteile hatte das "oft dramatische Wetter" jedoch auch - im Wind trocknen die Farben schneller.
Außerdem ist das Arbeiten unter freiem Himmel natürlich ganz etwas anderes als im Atelier. "Die Farben der Ostsee sind einfach großartig." Der Himmel ist immer wieder anders, das Wasser changiert und bietet unendlich viele Eindrücke. Rügen scheint nach dem ersten Besuch vor zwei Jahren etwas wie eine heimliche Liebe geworden zu sein. "Zwischen einsamen Orten und der schönen Art des Alleinseins bis zum trubeligen Binz mit seiner weißen Architektur und den vielen Menschen - das ist schon sehr abwechslungsreich und beeindruckend", lautet Schwerdtfegers Liebeserklärung an die Insel.