Markt der Freizeitkünstler: Die Welt der schönen Dinge

Was am Wochenende im Bürgerhaus zum Kauf angeboten wurde, war Kunsthandwerk auf hohem Niveau.

Hochdahl. Es war Kunst, kein kommerzieller Kitsch, den die Freizeitkünstler am Wochenende auf dem Markt im Bürgerhaus anboten. Ob es die Suche nach den ersten Weihnachtsgeschenken oder nach Dekoration für die Adventszeit war, die die Besucher nach Hochdahl geführt hatte: 70 Aussteller machten die Wahl schwer, jedoch nicht zur Qual.

Puppen und Patchworkdecken, große und kleine Gemälde, Arbeiten aus Holz, Porzellan, Keramik, Glas, Seide oder Filz wurden zum Kauf angeboten. Ausgefallene Kleidungsstücke, Taschen aus Schweizer Armee-Wolldecken und Schmuck - schlicht und elegant oder bunt und verspielt: Das Angebot war riesig; die Preise hingegen waren meist erfreulich zivil. So war ein kleinformatiges Ölgemälde für rund 15 Euro zu haben, eine bunte Handytasche für unter fünf Euro.

Dabei waren die Werke liebevoll und mit Perfektion bis in das kleinste Detail gestaltet, so dass es manchem Besucher schwer fiel zu glauben, dass all das nicht das Ergebnis professioneller Arbeit war. "Die Auswahl ist unglaublich. Es sind wirklich tolle Sachen dabei", schwärmte Besucherin Elisabeth Stein. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich so viel finde - ich kann mich kaum entscheiden."

Vielen der Künstler konnte man ihre Werke nicht nur abkaufen, sondern ihnen auch bei der Arbeit daran über die Schulter schauen. So hatte Sabine Reimann ihre Staffelei neben dem Stand aufgebaut und arbeitete an einem Blumenbild.

"Das ist Acryl auf Holz. Zusätzlich verarbeite ich eine Sandpaste, die einen dreidimensionalen Eindruck erzeugt", erklärte die Aachenerin. "Ich bin zum ersten Mal dabei und etwas aufgeregt. Es ist toll, dass sich die Besucher für meine Sachen interessieren", freute sie sich.

Für die kleinen Besucher gab es wie im Vorjahr die "Kreativ-Coupons". "Die Kinder können an verschiedenen Ständen selbst aktiv werden: Malen, Karten basteln, Filz- oder Perlenschmuck basteln und Laubsägen stehen zur Auswahl", erzählte Angelika König, Organisatorin des Marktes. "Das Mitmachen ist kostenlos; die Kunstwerke können mitgenommen werden."

Die Aktion kam bei den Kindern gut an. Jörg Hinz musste seine Aufmerksamkeit gerecht aufteilen: Tochter Lara (8) lernte, wie man eine Kugel aus Filz herstellt, Sohn Lennart versuchte sich am Stand des Wuppertalers Arnold Schoger im Laubsägen: Der Fünfjährige arbeitete an seinem ersten Stern aus Sperrholz - mit ein bisschen Unterstützung durch die väterliche Hand. "Tolle Handarbeiten, gute Stimmung: ein schöner Markt", fand Hinz.