Erkrath: Trommeln, bis der Schweiß rinnt

Die beiden Aufritte der Gruppe Wadokyo in der Stadthalle bringen insgesamt rund 7000 Euro für drei Einrichtungen.

Erkrath. Es war ein gemütlicher Sonntagmorgen auf der Terrasse, als Timo Kremerius die Idee hatte, die japanischen Trommler doch mal in der Stadthalle spielen zu lassen. "Meine Frau hat lächelnd den Kopf geschüttelt", erzählt der Organisator der Wadokyo-Benefizkonzerte.

Man mag sich eine Situation vorstellen, in der Frauen die versponnenen Ideen ihrer Männer verständnisvoll belächeln. "Ein paar Wochen später hab’ ich dann auch noch gesagt, dass ich ein zweites Konzert plane. Da hat sie wohl befürchtet, den Notarzt rufen zu müssen", erzählt Kremerius.

Letztlich ging es ohne medizinische Betreuung - der Organisator sollte mit seinem Optimismus Recht behalten. Mehr als 1000 Karten für die Konzerte gestern und am Samstagabend waren bereits im Vorverkauf abgesetzt worden. Einige fanden dann noch an der Abendkasse Abnehmer.

Am Samstag war die Stadthalle mit über 600 Besuchern bis auf den letzten Stuhl ausverkauft. Die Mettmanner Hans-Helmich-Förderschule kann sich über 4000 Euro freuen. Die Erlöse aus dem Sonntagskonzert in Höhe von 3000 Euro teilen sich die Hephata-Wohngruppe am Schellenberg in Mettmann und die Erkrather Multiple-Sklerose-Gruppe.

Timo Kremerius, selbst Vorsitzender des Fördervereins der Hans-Helmich-Schule, war jedenfalls zufrieden. Seinem ganz persönlichen Engagement ist es zu verdanken, dass die Taiko-Gruppe Wadokyo seit drei Jahren regelmäßig für Benefizkonzerte nach Erkrath kommt. Kremerius sah die Trommler irgendwann bei einem Auftritt und sprach sie kurzerhand an. Man verstand sich, Wadokyo sagte zu.

Was die Taiko-Trommler an Hörgenuss bieten, erlebt man wahrscheinlich nur bei dieser jahrhundertealten Tradition des Trommelns. Im Ursprung eher von zeremoniellem und volkstümlichem Charakter, wird sie heute durch unzählige Gruppen in einer Fülle von Stilen interpretiert.

Mit Schlaghölzern werden Trommeln unterschiedlicher Größe bespielt. Dabei ist es nicht nur der Rhythmus der Trommeln, sondern auch die bis zur körperlichen Erschöpfung gehende Choreografie der Spieler, die den Auftritt von Wadokyo zu einem überwältigenden und atemberaubenden Erlebnis macht. Der Name Wadokyo steht übrigens für Klang und Harmonie.