Erkrath: Neben diesem Felsen lagen die Knochen
Heimatverein bringt die restaurierte Gedenktafel neben der Fundestelle des Neandertalers an der Mettmanner Straße an.
Erkrath. Heimatfreunde trotzen Wind und Wetter. So genossen am Samstagnachmittag die Ercroder Jonges ihre Frühjahrswanderung auch ohne den gewünschten Sonnenschein. Ihr Ziel: Der Rabenstein im Neandertal.
Dort fand sich bei Bier und Bratwurst eine kleine Menschenmenge zusammen, um einem historischen Akt beizuwohnen: Der Enthüllung der restaurierten Gedenktafel, die an die Entdeckung des Neandertalers durch Johann Carl Fuhlrott erinnert.
"Er war ein bedeutender Wissenschaftler des Bergischen Landes. Durch sein Wirken ist dieser Teil des Düsseltales weltberühmt geworden", betonte Manfred Schürmann vom Bergischen Geschichtsverein. "Im Sommer 1856 wurden Fuhlrott Knochenreste übergeben, die Steinbruchmitarbeiter beim Ausräumen einer kleiner Höhle freigelegt hatten. Er erkannte darin menschliche Gebeine einer bis dahin unbekannten Rasse."
Seit 1926 macht eine Tafel auf diesen historischen Fund aufmerksam. "Wir haben die alte Steinplatte abgenommen und die Buchstaben aus hohlem Kupferblech einzeln restauriert", erklärte Alfred Niek, 1. Baas des Heimatvereins Ercroder Jonges. "Die neue Platte ist etwas größer und wie die alte aus Eternit - allerdings wurde auf Asbest verzichtet."
Dann folgt der Moment, auf den alle warten. Niek zieht mit sanftem Ruck an der blauen Plane, die zuvor die Tafel verdeckt hat. Unter Applaus kommt eine etwa zwei Quadratmeter große hellgraue Platte zum Vorschein, auf der die glänzenden, kupferfarbenen Buchstaben prangen.
Der ehemals 50 Meter hohe Felsen, an den die Tafel angeschraubt ist, ist ein Rest der Kalkfelsen des Steinbruchs. Heute ist nur ein Drittel des Rabensteins übrig. Seinen Namen verdankt er den Rabennestern, die oft gefunden wurden. Bereits 2006 hatten die Ercroder Jonges den Felsen von Kletterpflanzen befreit.