Erkrath: Parkplätze müssen Bäumen weichen

An der Gerhart-Hauptmann-Straße sorgen Platanen für Ärger. Wo früher Autos standen, liegt jetzt frischer Rollrasen.

Erkrath. "Schikane oder Schildbürgerstreich", schreibt WZ-Leserin Gabriele Daub und meint damit die Parkbuchten an der Gerhart-Hauptmann-Straße. Die Hälfte der 33 Buchten ist den Unterfeldhausern abhanden gekommen.

Der Grund: Die etwa 30 Jahre alten Platanen hatten mit ihrem Wurzelwerk Pflastersteine und Gehwegplatten hochgedrückt. "Also wurde am 4.September kurzerhand ein Großteil der Parkplätze abgesperrt - was die Anwohner bis dahin noch unter der Rubrik ’Instandsetzung’ registrierten", schreibt Daub.

Tatsächlich seien nach vier Wochen Arbeiter angerückt, die auch noch die restlichen Steine auf den betroffenen Flächen entfernt hätten und dort stattdessen Mutterboden und Rollrasen verlegt hätten. Das Resultat: "Jetzt sind anstelle der ursprünglich 33 noch ganze 15Parkplätze nutzbar."

Heinz-Peter Heffungs, Leiter des Tiefbauamts, kann dies erklären: "Die Platanen sind seit 15 Jahren Thema im Stadtrat. Seitdem wissen wir, dass die Wurzeln der Bäume irgendwann Probleme machen würden. Bislang konnte sich die Politik nicht dazu durchringen, einer Fällung der Bäume zuzustimmen."

Die Verwaltung hat vorgeschlagen, die eine Hälfte der Bäume zu fällen und neue einzupflanzen. Sobald diese angewachsen gewesen wären, hätte die andere Hälfte ersetzt werden können.

"Die Politik ist diesem Vorschlag nicht gefolgt, es ist nie zu einem Lösungsansatz gekommen", sagt Heffungs. Dass nun dafür Parkplätze weichen müssen, sei unumgänglich gewesen. "Das ist keine Schikane, sondern dient der Verkehrssicherheit", sagt Heffungs. Solange die Bäume nicht gefällt werden dürfen, werden ihre Wurzeln weiter vordringen.

Für Gabriele Daub geht dadurch ohnehin schon spärlich vorhandener Parkraum verloren. Heinz-Peter Heffungs sagt dazu allerdings: "Der Wegfall ist zwar schade, aber wir sind nicht dazu da, private Stellplätze zur Verfügung zu stellen. Dafür sind an der Straße die Tiefgaragen der Miethäuser da."

Gabriele Daub lässt das nicht gelten: "Hier gibt es auch zahlreiche Einfamilienhäuser. Abends stehen die Autofahrer hier Schlange."